Berlin ohne Slogan?

Wie ich dem aktuellen ZEIT-Magazin entnehme, hat Berlin mit Bayern gemeinsam, noch keinen offiziellen Werbeslogan zu besitzen. Der bekannteste Spruch ist wohl der aus Baden-Württemberg „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ (Den hatte die Agentur „Scholz & Friends“ zunächst Sachsen angeboten, die ihn aber nicht wollten!).

Wenig originell finde ich die Slogans von Bremen („Bremen erleben“), Hamburg („Metropole Hamburg. Wachsende Stadt“), Sachsen („Sachsen. Land von Welt.“ – naja…), Saarland („Saarland. Schön, dass du da bist.“ – haben sie Angst, übersehen zu werden?)., NRW („Nordrhein-Westfalen. Zusammen. Stark.“ – was für eine Grammatik!) und Thüringen („Deutschlands starke Mitte“). Sehr selbstbewusst kommt das „An Hessen führt kein Weg vorbei“ daher, wogegen „Wir machen’s einfach.“ aus Rheinland-Pfalz eher Fragen aufwirft: Machen sie (Kompliziertes) EINFACH oder machen sie einfach drauf los, ohne lange nachzudenken???

Nachbarland Brandenburg glänzt mit dem längsten Slogan: „Brandenburg. Offen für…Macher und Gründer“, …Ideen und Perspektive“, …Entdecker“. Und Sachsen-Anhalt behauptet locker „Sachsen-Anhalt. Wir stehen früher auf.“ Ob das so stimmt? Und ist das ein Grund, stolz zu sein?? Länder, in denen ausgeschlafen werden kann, sind mir irgendwie sympathischer, auch wenn ich selber meist schon vor acht mit dem Tagwerk loslege.

Berlin also ohne Werbespruch? Mir fiel sofort das berühmte „arm, aber sexy!“ ein. Klar, da würden sich die professionellen Werber und Vermarkter schwer tun, schließlich will man, das Berlin reicher und reicher wird, dass auch hier der letzte „unaufgeräumte Ort“ irgend einer ertragreichen Nutzung zugeführt wird, dass die immer zahlreicheren Shopping-Malls sich rentieren und die Bauwirtschaft boomt. Aber noch ist es nicht soweit – und das ist gut so, zumindest, wenn es um die gefühlte Lebensqualität und nicht um den Geldbeutel geht.

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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