Ausmisten, verschenken, verkaufen – loslassen!

Wenn ich mich so umsehe in meinem Arbeitszimmer, liegt und steht hier immer noch viel zu viel Zeugs herum. In den Regalen, auf dem Beistellschreibtisch, auf dem Aktenschrank und verborgen in diversen Schubladen befindet sich ziemlich viel Kram, den ich seit Jahr und Tag nicht mehr benutze – machmal auch noch nie genutzt habe.

Es nervt, von diesen Dingen umstellt zu sein, bzw. nicht einmal mehr genau zu wissen, WAS so alles da ist. Die wenigen Dinge, die ich ständig benutze, liegen auf dem großen Schreibtisch – und es sind gar nicht mal viele! Kulis, Dampf-Utensilien, natürlich PC und Scanner, die andere Brille. Dann gibts noch die Klamotten im Kleiderschranks, die ich auch nicht mehr alle wirklich trage. Wenns danach ginge, was ich wirklich nutze, könnte ich auch in einem Minizimmer wohnen!

Einmal ausmisten reicht nicht – es sammelt sich wieder an

Eigentlich bin ich ganz erfahren im Entsorgen: Von Unmengen mittlerweile nutzloser CDs und DVDs und mehreren Metern Bücher vom Typ „bestimmt nicht nochmal lesen“ hab‘ ich mich immer mal wieder getrennt. Und als ich hier am Rudolfplatz eingezogen bin, konnte ich in der neuen Wohnung meine gesamte Habe auf nicht mal zwei Quadratmetern aufstapeln:

Besitz

Ein paar wenige Großmöbel kamen natürlich auch noch: Bett, Schreibtisch, Schrank, Regale – fertig. Das ist nun 15 Jahre her und immer wieder sammelt sich Zeugs an. Dabei gehöre ich nicht zu jenen, die als Hobby „Shoppen“ angeben. Mode ist für mich kein Thema, ich trage meine Lieblingssachen, bis sie zerfallen und sammle auch keine Schuhe, wie es anscheinend viele Frauen tun. Bücher kommen allerdings immer wieder rein, wenn auch nicht gekauft, so doch unverlangt zugeschickt und geschenkt. Viel Platz im Regal belegen uralte Aktenordner, dann die diversen Geräte, ungenutzte E-Zigaretten, Digicams, Ladegeräte, viele Kabel und allerlei nutzloses Zeug, „schöne Dinge“, zu schade zum Wegwerfen, aber nichts, woran ich wirklich hänge.

Aber jetzt wird alles anders!

Gilbert schreibt auf „Geist & Gegenwart“ im Artikel Reich ist, wer viel … hat von der Umwertung der Werte: Vóm Besitz zum Zugang, vom Haben zum Erleben. Stimmt, das merkt man überall, denn viele bemühen sich darum, weniger Dinge zu horten. Warum findet das aber nie ein Ende? Immer wieder neu ist Ausmisten angesagt, die Klarheit und Übersichtlichkeit geht immer wieder verloren.

Ich verschenke und verkaufe gerade alles, was zu wertvoll zum Wegwerfen ist – z.B. auf Ebay, wo ich gerade zwei Handkaffeemühlen für erstaunlich 38,50 Euro los wurde. Dafür brachte eine Bridgekamera mit defektem Makro nur 2,50 plus Versandkosten. Aber egal, Hauptsache weg! Mir ist lieber, es findet sich für lau noch jemand, der etwas mit den Dingen anfangen mag als dass es in den Müll muss!

Mittlerweile gehen mir die Verpackungen aus, ich muss wohl  neu bestellen, damit mein Entsorgungselan nicht erlahmt, bloß weil die Pappe fehlt! Braucht jemand zwei Mini-Insektenhotels, unbenutzt und wie neu? Oder einen Stapel Bücher zum Thema „Kreativ Schreiben“? Einen kleinen jadefarbigen Buddha bin ich auch gerade auf Ebay los geworden, aber wegen so kleiner Dinge ein „Paket“ zu packen, finde ich auch wieder etwas überarrangiert.

Vielleicht doch mal auf den Flohmarkt? Der ist immer Sonntags am Boxhagner Platz, aber eigentlich ist mir das zuviel Aufwand: Zeit, Standgeld, Arbeitseinsatz. Vermutlich bleibe ich beim Verkaufen auf Ebay, Verschenken in der Nachbarschaft und der Rest kommt in den Müll.

Bis zum nächsten Mal „Ausmisten, verschenken, verkaufen“ – es hört ja doch nie ganz auf!

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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