Kreuzberg braucht seinen Kühlschrank!

Zwanzig Jahre lebte ich in Kreuzberg: es ist ein verdammt dicht besiedelter Bezirk, der viel zu wenig Grünflächen und Parks hat. Zwar gibt es auch etliche schöne Friedhöfe, die mehr und mehr zur Naherholung der Anwohner genutzt werden, doch zur Luftqualität tragen diese nur einen kleinen Teil bei.

Sehr viel mehr bringt da der „stadtklimatische Kühlschrank“, das Tempelhofer Feld. Eine große freie Grünfläche, in der sich im Sommer die Luft nicht so aufheizt wie in den Straßenblöcken Kreuzbergs, in denen es durch die Speicherfunktion der Häuser immer ein paar Grad wärmer ist als „draußen“. Nicht auszudenken, wie sich der Sommer künftig anfühlen würde, wenn das Tempelhofer Feld durchweg bebaut würde!

Der Senat plant allerdings schon ganze neue Stadtviertel, wie der Tagesspiegel berichtet – und bekommt nun Gegenwind vom Bezirk:  „Wir lehnen den Bau des Columbia-Quartiers komplett ab“, sagte Franz Schulz (Grüne), Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, dem Tagesspiegel. Das geplante Wohnquartier schneide die dicht bebauten Stadtviertel Kreuzbergs von der Kaltluftzufuhr vom ehemaligen Flugfeld ab. „Das ist für das Klima in der Stadt keine gute Idee“, so Schulz.

Ich bin gespannt, was das Gerangel um die riesige freie Fläche letztlich ergeben wird. Bei meinem letzten Umzug innerhalb Friedrichshains war es mir wichtig, nahe an der breiten Schneise mit den  Bahn- und S-Bahn-Geleisen zu bleiben, die nicht nur Züge, sondern auch jede Menge frische Luft in die Stadt bringen.  Man gehe mal Richtung Frankfurter Allee oder gar darüber hinaus: es ist ein Unterschied, den man in Kopf und Nase spürt!

Diesen Artikel teilen:

Ein Blog von: ClaudiaBerlin

Du kannst dem MoMag auf Twitter folgen. Oder meine anderen Blogs besuchen... :-)

Ein Kommentar

  1. Pingback: Hannaxels Blog » Klimaerkenntnisse «


Hinweis: Wie in diesem Blog mit sämtlichen anfallenden Daten (Serverlogs, Kontaktdaten, Kommentare etc.) verfahren wird, liest du in der Datenschutzerklärung.