Weiche Weihnacht in Berlin

Wie schon im letzten Jahr ist das vorweihnachtliche Berlin heute ein einziger Patschmatsch. Die Überwindung der ausgedehnten Seenplatten vor jeder Ampelanlage verlangt Fußgängern die eine oder andere akrobatische Einlage ab. Ebenso das Klettern über die fast an jedem Straßenrand befindlichen Schneeberge, rutschen inklusive, und bloß nicht auf den Hosenboden setzen dabei. Die Kombination aus nass und kalt am Hintern ist an Widerlichkeit wohl kaum zu toppen.

Aber ich will mal nicht so sein, das soll hier auch nicht als weihnachtliches Rumgemecker rüberkommen. Im Großen und Ganzen funktioniert das wetterbedingte Straßenputzen doch recht ordentlich. Zumindest dort, wo ich überall herumgekommen bin in den letzten Wochen. Da wurde gekratzt und gehackt, wann immer es ging. Da waren Geschäftsinhaber, Hauswarte und Anwohner mit allem möglichen und unmöglichen gerät zugange. Und siehe da, überraschend viele Gehwege sind ziemlich frei. Die meisten Straßen auch, nur die Radwege natürlich nicht. Stattdessen schlittern die Radler todesmutig über die geräumten Gehwege. Rasant mitunter. Davon halte ich gar nichts. Ansonsten scheint das Leben aber – den Bedingungen entsprechend – reibungslos zu klappen, allen morgendlichen Schreckensmeldungen zum Trotz. Bis auf die S-Bahn und die Busse natürlich. Die fahren nach wie vor, wie sie grad wollen. Oder können. Aber lassen wir das.

Ab morgen ist Weihnachten, und es ist Schnee angekündigt. Sehr viel Schnee in den nächsten Tagen. Dann wird es still und ruhig sein in Berlin. Die Menschen werden zu Hause bleiben, vielleicht ein bisschen singen. Das wäre doch schön, still und heilig. Oder aber essen, das auf jeden Fall. Einige werden die Stadt auch verlassen, oder es zumindest versuchen. Auch das bürgt hoffentlich für weitreichend um sich greifende Stille, die am besten gleich bis Silvester reichen mag. Ich bin sehr dafür.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein paar weiße, weiche, frohe Tage. Völlig stressfrei, also ganz und gar unberlinerisch.

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