Susanne am
2. Dezember 2008

Friedrichshainer Nachtlichter

nachtlichter.jpg

Während Neukölln in der Vorweihnachtszeit regelmäßig in Geschmacklosigkeit ausbricht, legt sich  Friedrichshain diesbezüglich ein wesentlich ansprechenderes Outfit zu. Zum Glück, muß ich sagen, darf ich ja regelmäßig auch hier ein wenig nachtlustwandeln.

Susanne am
30. November 2008

Dead Man

So, November, du alter Mann. Jetzt ist es vorbei mit dir. Jetzt mußt du gehen, aber schnell. Verzieh dich!

Ich dagegen bleibe hier. In dieser Stadt, in der es bald Winter wird. Oder vielleicht schon ist, endlich. Ein Himmel, so hoch wie in den hellen Sommernächten. Sternenklar, das wünsche ich mir. Auch wenn das kaum je möglich ist. Aber beißende Winde, klirrende Lichter und Schnee. Sibirien in den Straßen von Berlin.

Bald wird es dunkel sein, Tag für Tag, diese ewig scheinende Nacht. Bis dann der Frühling wieder. Endlich.

Susanne am
29. November 2008

Adlerauge über Tempelhof

adlerauge.jpg

Er verfügt über eine vielschichtige Geschichte, erlitt im Krieg  – möglicherweise – einen Halsdurchschuß  und wurde anschließend sogar körperlos. Der Adlerkopf am „Eagle-Square“.

Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in einem Depot in West Point, kehrte er Mitte der 80er Jahre wieder nach Hause zurück. Mit allen Ehren, an seinen heutigen Platz. Und mit Adleraugen wacht er seither vor dem inzwischen flugverwaisten Flughafen. Wobei es vermutlich auch bleiben soll.

Aber was hat der Arme nur im Blick? Er scheint eindeutig Sterne zu sehen.

Susanne am
26. November 2008

Stadthunde

Berlin und die Scheiße. Nein, eigentlich ist das kein Thema, darüber schreiben schließlich alle. Sogar gesungen wird darüber, wie ich neulich auf Peter Fox‚ (darüber hinaus überaus hörbaren) Album Stadtaffe vernehmen mußte:

und überall liegt scheisse, man muss eigentlich schweben

jeder hat’n hund aber keinen zum reden

stadtundhund.jpg

So heißt es da. Und es stimmt natürlich, keine Frage. Ich weiß das. Ganz besonders an Tagen, wie dem heutigen, an dem ich wieder einmal die Profilsohlen akribisch freikratzen mußte. Noch dazu von, nach den vergangenen Frostnächten, frisch getauter Scheiße. Spaß macht das wirklich nicht.

Dabei gibt es doch Lösungen. In Friedrichshain beobachte ich seit einiger Zeit die wachsende Invasion der blauen Tüten. Überall sind sie zu finden, entlang der Häuserwände, im Rinnstein, zu Füßen der Straßenbäume und zwischen parkenden Autos. Sogar auf der Fensterbank einer Erdgeschoßwohnung, was ich mir allerdings nicht besonders apart vorstelle. Nur, woher diese blauen Tüten eigentlich stammen, das konnte ich bislang noch nicht ergründen.

Das hat sich nun aber geändert, endlich habe ich die Quelle gefunden. Und zwar in Neukölln, ganz bei mir in der Nähe. Eine fest installierte blaue Kiste in der Laubestraße ist der großzügige Spender. Also, daß die Friedrichshainer so weit laufen für ihre kleinen, blauen Scheißebeutelchen. Wer hätte das gedacht? Weiterlesen →

Susanne am
22. November 2008

Erste eindeutige Weihnachtsindizien in Neukölln

weihnachtsindizien1.jpg

Oder was ist das sonst, dieses rote Hemdchen hoch oben im Baum? Da hat doch ein Weihnachtsmann klettern geübt, ich bin sicher. Hoffentlich ist ihm dabei nichts passiert. Nicht, daß er etwa abgestützt ist ohne seinen schicken roten Zwirn. Das wäre doch wirklich zu schade, nahezu tragisch. Wenn es deshalb etwa keine Geschenke geben würde in diesem Jahr.

ClaudiaBerlin am
21. November 2008

Zum Landowsky-Prozess

Das Timing des Prozesses könnte für Klaus Landowsky nicht schlechter sein: Die 26. Große Strafkammer des Landgerichts hat in dieser Woche das Verfahren im Zusammenhang mit den „Rundum-Sorglos-Fonds“ der landeseigenen Bankgesellschaft Berlin (BGB) gegen ihn und elf weitere Ex-Bankmanager eröffnet.

War es „schwere Untreue“,  in den besagten Fonts Mietgarantien für viele Jahre zu Lasten des Steuerzahlers abzugeben? Das wird das Gericht zu entscheiden haben, doch entscheidet es jetzt in einem anderen Umfeld als es noch vor zwei Jahren der Fall gewesen wäre. Die Stimmung bezüglich brisanter „Wetten auf die Zukunft“ mittels zweifelhafter Immobilienkredite ist dank der Finanzkrise im Keller. Landowsky dürfte es jetzt schwerer haben, die Angelegenheit, die Berlin hunderte Millionen kostete und immer noch kostet, als „ganz normalen Vorgang“ darzustellen.

Manchmal passt es, dass die Mühlen der Justiz recht langsam malen.