Susanne am
26. April 2012

Frühling in Berlin – ab in die Gärten

Vor ein paar Tagen zappte ich spät am Abend durch die Fernsehprogramme und landete dabei für eine Weile im ZDF beim nachtstudio. Das ist eine ruhige Quasselsendung, mal mehr und mal weniger spannend. Meistens aber auf jeden Fall sehenswert, sofern die Aufmerksamkeitsspanne um die zumeist richtig späte Uhrzeit noch reicht.

Neulich also redete gerade Jakob Augstein, als ich dort hineinhüpfte, und zwar nicht über die FDP, die Piraten oder das BGE, wie er es so gerne tut. Nein, er sprach über seinen Garten und über die meditativen Aspekte des Gärtnerns. Wer ab und zu mal einen Blick in den Freitag tut, der ist davon nicht überrascht, denn dort gibt es eine Kolumne zum Thema. Im Wechsel mit dem anderen großen In-Thema unserer Zeit, dem Kochen, wird dort zum Thema philosophiert. (Wobei der Koch eindeutig die Oberhand hat, merke ich gerade, das ist ja doof.)

Gärtnern: naturnah, urban und früher weit draußen…

Wer sich hier öfter mal umschaut, weiß, dass auch Claudia auf beiden Gebieten tätig ist. Von ihr gibts Infos und Erfahrungen zum Thema Unverbissen vegetarisch, die absehbar auch als Buch erscheinen werden,  und das wilde Gartenblog, das nun schon seit einigen Jahren von ihrem wirklich wilden Garten berichtet, von naturnahem Gärtnern mitten in einer Schrebergartensiedlung. Und es belegt, dass Gartenarbeit natürlich nicht erst mit dem ersten warmen Tagen beginnt, sondern eigentlich ein ganzjähriges Projekt ist.

Besonders schön finde ich auch das, was in Sachen Urban Gardening auf dem Tempelhofer Feld passiert. Obwohl die Voraussetzungen sicher nicht einfach sind, so ganz ohne Schatten. Viele Informationen rund um das Thema bietet urbanacker.net, besonders auch eine sehenswerte Übersichtskarte der Berliner Community Gardens.

Außerdem sollen natürlich die Prinzessinnengärten nicht unerwähnt bleiben, die ein eigenes Blog führen, in dem aktuell auf die ZDF-Sendung eingegangen wird, u. a. mit einem Augstein-Zitat.

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ClaudiaBerlin am
25. April 2012

Dinner Exchange Berlin: Aktion gegen Lebensmittelverschwendung

„Dinner Exchange Berlin ist ein konviviales Zusammentreffen von Menschen, die sich für das Thema Verschwendung interessieren. Am jeweiligen Abend werden aus auf diversen Märkten gespendeten Lebensmittelresten, die normalerweise von den Vertreibern weggeworfen werden, Gerichte zubereitet. Gäste werden am Ende des Abends um eine Spende gebeten. Alle Einnahmen gehen an Organisationen, die sich für bessere Lebensmittelverteilung einsetzen.“

Sarah Mewes und Sandra Teitge retten übrig gebliebene Lebensmittel vor dem Müll und kochen daraus Menüs. Das gemeinsame Mahl soll auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Gute Idee!

Und hier gehts zum Blog der Initiative.

Susanne am
19. April 2012

Der 1. Mai 2012 in Berlin – Der Druck steigt

Ach ja, bald ist es wieder soweit. Und mehr noch, der legendäre 1. Mai in Berlin feiert in diesem Jahr eine Art Jubiläum. Zum 25 . Mal jähren sich die Kreuzberger Unruhen am Tag der Arbeit, die wiederkehrenden Krawalle, die 1987 in Kreuzberg, damals vorwiegend in SO36, ihren Anfang nahmen. Obwohl man von Anfang eigentlich nicht so recht sprechen kann, schon vorher hat es speziell in Kreuzberg immer wieder Streit in Form von Straßenschlachten zwischen Hausbesetzern, Autonomen und Punks und Polizei gegeben.

Link: 1. Mai 1987: Krawalle in Kreuzberg (Tagesschau)

Die Idee des schönen Lebens wurzelt also tief, das gefällt mir. Immer schon war Berlin offen für neue und andere Lebensentwürfe. Westberlin war einzigartig in der Welt, und auch nach der Maueröffnung blieb zunächst Platz genug. Von den 20er Jahren einmal ganz zu schweigen, die schimmern ja bis heute. Ebenso wurden – und werden – diese Freiräume, diese Lebenswünsche und -hoffnungen natürlich auch missverstanden, unterdrückt und  bekämpft. Ein Trottel, wer nicht Absicht oder Taktik dahinter vermutet. Und eines steht fest, es wird nicht besser mit der Zeit. Im Gegenteil, es wird enger, denn der Druck steigt. Eindeutig.

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Susanne am
12. April 2012

Berliner Energietisch sammelt Unterschriften für Volksbegehren

Der Berliner Wassertisch hat es vorgemacht und war erfolgreich damit. Das Volksbegehren zur Offenlegung der Wasserverträge hat Zeichen gesetzt und Schule gemacht. Jetzt ist die Berliner Energieversorgung an der Reihe und ein Volksbegehren zur Rekommunalisierung der Berliner Energieversorgung wird angestrebt.

Neulich erst habe ich über den Strukturwandel schwandroniert und darüber, wie sich die Lampenstadt in den letzten Jahrzehnten in einen modernen Dienstleitungs- und Bürokomplex gewandelt hat. Damit einher geht natürlich der Energiebedarf der Informationsgesellschaft, der nur allzu leicht vergessen wird. Das Internet und all seine vielfältigen Möglichkeiten mögen „umsonst“ erscheinen, ein Standardspruch, der ja ohnehin unzutreffend ist. Doch welche Kosten auch immer man auf den ersten Blick  vergessen mag, die Energiekosten gehören wohl nicht dazu. Ende 2011 hat der Googlegigant  seinen Energiebedarf offen gelegt und kam dabei auf 2,3 Milliarden Kilowattstunden.

Der Berliner Energietisch bemüht sich nun um eine demokratische, ökologische und auch sozialere Gestaltung der Energieversorgung in Berlin. Ein Gesetzentwurf soll auf den Weg gebracht werden, der alles das beinhaltet und eine Umsetzung ermöglichen soll. Auch von mehr Transparenz ist die Rede, was sicherlich keine schlechte Idee ist. Die Undurchsichtigkeit vor allem der Preisgestaltung der Energiekonzerne ist schließlich seit Jahren sprichwörtlich. Schlimmer ist es wohl nur noch bei den absurden Paralellschwüngen bei den Benzinpreisen, immerhin auch eine Energiefrage.

Ich werde also demnächst Ausschau halten nach einer Möglichkeit, meine Unterschrift zu leisten, z. B. in diesem Sammelkalender.  Oder aber bei Facebook. Das ist wohl das mindeste.

Susanne am
5. April 2012

Oberbaum City – die Lampenstadt

Der Teil von Friedrichshain, der direkt an der Oberbaumbrücke liegt, ist heute als Oberbaum City bekannt. Das eher ruhige Karree, zwischen Stralauer Allee, Lehmbruckstraße, Rudolfstraße und dem Warschauer Platz gelegen, ist geprägt von großangelegten Industriebauten aus dem frühen 20. Jahrhundert, die unter Denkmalschutz stehen und in den letzten Jahrzehnten ansprechend, aber vielleicht ein klein bisschen langweilig, saniert wurden. Herausragend ist dabei eines der ersten Berliner Hochhäuser, der 1909 errichtete Licht-Turm. Nach der Sanierung um fünf Stockwerke erhöht stellt er mit seinem markanten, scheinbar schwebenden, kühlen blaugrünen Licht ein einprägsames Markenzeichen der Gegend dar.

Davon muss ich in nächster Zeit unbedingt einmal ein Bild machen, kaum zu glauben eigentlich, dass ich gerade keines vorliegen habe. Der blaugrüne Würfel ist schließlich eine Art Orientierungspunkt, kaum weniger markant als der Fernsehturm am Alexanderplatz. Aber ein anderes Bild habe ich gefunden, das ebenfalls auf die industrielle Vergangenheit der Gegend hinweist.

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