Susanne am
23. Februar 2012

Blognachlese Berlinale 2012

Wenn Berlinale ist in Berlin, dann ist es immer kalt. Dann liegt Schnee und es ist eisig, das gehört einfach dazu. Aber die Berlinale ist vorüber, und inzwischen winkt von Weitem der Frühling. Seit gestern erleben wir einen ersten Hauch davon, wenn auch einen ziemlich nassen. Zeit also, einen Blick zurück zu tun und nachzusehen, wie es denn so war auf der Berlinale 2012. Das heißt, nicht die Gewinner aufzulisten und etwaige Verlierer zu identifizieren. Das ist ein alter Hut, und das haben Zeitungen und diverse Lokalsender längst schon abgehakt.

Wie aber sieht es in den Blogs aus? Jawohl, in den Blogs, denn die gibt es immer noch. Die Blogger und Bloggerinnen, die ihre Eindrücke im Leben mit ein klein wenig mehr Aufwand publizieren als einfach nur flink einen Like-Button zu klicken.

Den Anfang will ich mit Juliette Guttmann machen, deren Blog aus Leipzig kommt und von der Leipziger Volkszeitung gehostet, gestützt oder gesonstwast wird. Egal, das tut dem Spaß nicht den geringsten Abbruch, im Gegenteil. Aus dem Hinterstübchen sprudelten etliche Berlinaleblogbeiträge, und einer der Schönsten dreht sich um einen großen Star und heißt Alle lieben Dieter.

In der Bundeshauptstadt schlafen Menschen jeden Alters bis auf Weiteres vor roten Ticket-Schaltern in Einkaufscentern – die 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin sind eröffnet. Ein Blogbeitrag über eine Festival-Jury die nichts erwartet, trappelnde Pferde auf Kopfsteinpflaster, wogende Busen und die alles entscheidende Frage: Kommt er oder kommt er nicht!?

Und? Wer ist dieser Dieter? Na? Wer? Weiterlesen →

Susanne am
21. Februar 2012

Sind die Berliner Piraten gegen Transparenz?

Kurz vor Weihnachten ging es bei den Berliner Piraten hoch her. Sebastian Jabbusch wartete mit internen Geschichten über ein 16-jähriges Parteimitglied auf, die mich zum Teil schmunzeln brachten, mir andererseits aber auch die Haare zu Berge stehen ließen. Von Datenklau, Datenmissbrauch und Erpressung war da die Rede. Und von Angst, wie auch im MoMag zu lesen war. Die Sache kochte kurz ziemlich hoch, vor allem im Netz mit seinen vielfältigen schnellen Quatschmethoden. Dann war erstmal Weihnachten und Frieden kehrte ein. Außerdem war natürlich klar, dass das plötzliche Schwiegen auch durch „schwebende Verfahren“ getragen wurde. Es waren wohl Anwälte, die diese Ruhe herbeigeführt haben.

Jetzt hat Sebastian Jabbusch sein Schweigen gebrochen und wieder etwas öffentlich gemacht. Diesmal handelt es sich um ein Parteiausschlussverfahren. Gegen ihn, denn er hat schließlich „den größten Skandal in der Geschichte der Piratenpartei“ ausgelöst.

In der zwölfseitigen Begründung des Parteiausschlussverfahrens gegen mich heißt es nun, ich hätte damit “den größten Skandal in der Geschichte der Piratenpartei” ausgelöst und somit das Ansehen der Partei geschädigt. Meine Veröffentlichung sei gar schwerwiegender als das, was den Opfern angetan worden sei. Der Landesvorstand stellt dabei, von einer Ausnahme abgesehen, die Aussagen der Opfer nicht in Frage, sondern konzentriert sich auf die negative Außenwirkung des Briefes. Es werden 100 Anrufe von Medienvertretern und zahlreiche Artikel erwähnt.

An dieser Stelle wird meiner Meinung nach vom Landesvorstand eine Schuldumkehrung betrieben. Falls die Medienwirkung wirklich so breit und parteischädigend war, wie behauptet, glaube ich nicht, dass dies meine Schuld oder die der anderen Opfer war, sondern das die Ursachen in der Skrupellosigkeit der zu Grunde liegenden Taten zu suchen sind. Zudem haben mir einzele Personen auch berichtet, dass sie erst wegen des Briefes Vertrauen an die Partei gewonnen hätten oder gar deshalb eingetreten sind. Mit dieser selbstreinigenden Kraft setzen sich die Piraten gerade von anderen ab. Uns Opfern ging es dabei gar nicht um die Partei, sondern primär um uns und den Täter. Wir befanden uns in einer Notlage, in der uns niemand zu glauben schien und in der wir andere Mitglieder warnen wollten. Ich handelte aus Empörung über die Skrupellosigkeit des Täters und aus Solidarität für die Opfer. Der PAV bezeichnet dies als „egoistische Motive“. Ich hätte „mein Anliegen über das der Partei gestellt“.

Tja, ich weiß auch nicht. Sie sind schon ein bisschen schräg, diese Piraten.

Susanne am
16. Februar 2012

Wer war eigentlich Herr Modersohn?

Wo ich neulich erst so schön angefangen habe, den Namen dieses Blogs zu ergründen, da mache ich doch heute gleich mit Herrn Modersohn weiter, der ja indirekt ebenfalls Pate gestanden hat. Wobei ich zunächst einmal immer nur dachte, was für ein schönes Wort, was für ein schöner Name: Modersohn.

Wenn ich es mir aber jetzt genauer betrachte und einmal auf der Zunge zergehen lasse, muss ich natürlich sagen, dass das so nicht stimmt. Nichts ist schön an „Modersohn“, denn da erkenne ich plötzlich zum einen den „Moder“ und zum andern den „Sohn“. Beides für sich genommen erscheint vielleicht gar nicht so schlimm, aber in der Kombination? Über Herkunft und Bedeutung des Namens konnte ich allerdings nichts in Erfahrung bringen.

Namensgeber der Modersohnstraße wie auch der Modersohnbrücke ist der Landschaftsmaler Friedrich Wilhelm Otto Modersohn, der vor allem durch die Mitgründung der Künstlerkolonie Worpswede in Niedersachsen  bekannt wurde. In einem langem Leben schuf er ein umfangreiches Werk, von dem jedoch heute nur wenig in Museen zu sehen ist. Es gibt alledings ein Modersohn-Museum in Fischerhude.

Anders dagegen verhält es sich bei seiner zweiten Frau Paula Modersohn-Becker, die als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus gilt. Ihre Werke lassen sich leichter finden, das Paula-Modersohn-Becker-Museum befindet sich in Bremen. In ihrem Werksverzeichnis sind über 750 Gemälde erfasst, dabei wurde sie nur 31 Jahre alt.  Sie starb kurz nach der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes des Paares an einer Embolie.

Wie schade. Das sollen ihre letzten Worte gewesen sein. Ja, wie schade.

ClaudiaBerlin am
13. Februar 2012

Berliner Wassertisch: Alle Aufklärung geht vom Volke aus!

Grade erreichte mich die folgende Pressemeldung des Berliner Wassertischs, die ich hier einfach mal einstelle:

Auch ein Jahr nach dem erfolgreichen Volksentscheid:
Alle Aufklärung geht vom Volke aus!

Ein Jahr nach dem erfolgreichen Volksentscheid UNSER WASSER fordert der Berliner Wassertisch Senat und Abgeordnetenhaus dazu auf, endlich wirksam im Sinne des Volksgesetzes zu handeln.

Das Volksgesetz ist zwar seit März 2011 in Kraft, die verfassungswidrigen Verträge sind jedoch immer noch gültig. Die Kalkulation der Wasserpreise wird immer noch von der Ge­winngarantie für die privaten Konzerne bestimmt und müssen immer noch jährlich rund eine Viertel­milliarde Euro Gewinn für die Eigentümer der BWB erbringen. Immer noch liegen nicht alle Beschlüsse und Nebenabreden offen und der SPD-CDU-Senat vertritt weiterhin die Interessen der privaten Wasserkonzerne zulasten seiner Bürger. Weiterlesen →

Susanne am
9. Februar 2012

Die Kraft der Modersohnbrücke

Seit etlichen Jahren es gibt dieses Blog, das Modersohn-Magazin, dessen Name von der Modersohnbrücke inspiriert wurde. Einem Ort der Kraft, wie es nicht unzutreffend im Untertitel heißt.

Ziemlich am Rand von Friedrichshain gibt die Modersohnstraße, die direkt ins Herz von Friedrichshain führt. Mit dem Fahrrad geht es von der Spree aus direkt zum Boxhagener Platz, Autos und andere Fahrzeuge müssen ein paar Umwege aufgrund von Einbahnstraßen in Kauf nehmen. Wichtiger Bestandteil dieser wichtigen Verbindung ist die 2002 fertiggestellte Modersohnbrücke, die sich über die Bahngleise erstreckt, die heute vorwiegend von der S-Bahn genutzt werden.

Weit über Berlin hinaus bekannt sind die allabendlichen spontanen Versammlungen auf der Brücke, und wenn man sich die Konstruktion genauer anschaut, versteh man auch sofort, wieso das so ist. Es sind die baulich strikt von der Fahrbahn getrennten Fußgänger- und Radfahrbereiche auf beiden Seiten, die nahezu dazu einladen.

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

Der Neubau ist eine einfeldrige Stabbogenbrücke mit innen liegender Fahrbahn und außen liegenden Geh- und Radwegen. Sie hat eine Stützweite von 70,00 m. Die Widerlager sind aus Stahlbeton. (Quelle: Berlin.de)

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ClaudiaBerlin am
7. Februar 2012

Gentrifizierung: Wem gehört Kreuzberg? Großer Ratschlag

Am Dienstag, den 7. Februar wird es in der Kreuzberger Passionskirche am Marheinekeplatz einen „großen Ratschlag“ geben. Der Dreigroschen e.V. (Verein zur Förderung solidrischer Strukturen), die Mieten AG im Graefekiez, Kreuzberger Horn / Großbeerenkiez und Chamissokiez lädt ein:

KREUZBERG: MIETERSTERBEN IM HAIFISCHBECKEN !

Die dubiosen Methoden der Immobilien-Haie und Hausverwaltungen bei der Verdrängung angestammter Bewohner und wie wir ihnen begegnen können.
Infos und Aufruf zu konkreten Aktionen u. Häuservernetzungen!
Wo?
Passionskirche am Marheinekeplatz
Dienstag, 7. Februar 2012, 19.00 Uhr

Mehr auf den Seiten des Dreigroschen e.V.