Susanne am
11. Juni 2011

Berlinwahl in 99 Tagen

Genauer gesagt handelt es sich um die Abgeordnetenhauswahl, die am 18. September stattfinden wird. Also in gut drei Monaten. So richtig angelaufen ist die Wahlkampfmaschinerie bislang noch nicht, habe ich den Eindruck. Jedenfalls sind mir noch keine konkreten Themen siedendheiß über den Weg gelaufen. Dabei gibt es da doch so einiges: Fluglärm hier, A 100 dort, und Bildung ist doch eigentlich auch immer ganz vorne mit dabei. Außerdem  haben wir da noch eine hohe Arbeitslosenquote, insbesondere bei jungen Menschen, und dann sind da noch die stetig steigenden Mieten in Berlin.

Das schreit doch nach so etwas wie Strukturentwicklung und anderen grundlegenden Überlegungen. Das müsste sich doch irgendwo in dem sicher bald auf uns einstürzenden Parteigerede niederschlagen. Na, ich bin mal gespannt und werde sicher explizit danach Ausschau halten.

Jenseits inhaltlicher Fragen lebt die Umfrage, sei sie  nun repräsentativ oder auch nicht. Der rbb sieht die SPD aktuell als stärkste Kraft und sogar im Aufwind.

Demnach kommen die Sozialdemokraten bei der Sonntagsfrage im Juni auf 30 Prozent, das ist ein Prozentpunkt mehr als im Vormonat.

Damit vergrößert sich der Abstand zu den Grünen, die einen Punkt verlieren und nun bei 25 Prozent liegen. Auf dem dritten Platz folgt die CDU mit konstanten 21 Prozent. (Quelle: rbb Nachrichten)

Also Wowi forever? Wo doch nur 1000 Personen befragt wurden? Ich bin mir da noch nicht so sicher.

Wie auch immer, der Papa aus Rom wird es nicht mehr richten können, der kommt nämlich erst am 22. September.

Thomas am
7. Juni 2011

Vattenfall und die Stromabrechnung: Wir können auch absurd

Wie ein Mix aus gesetzlicher Verpflichtung, unbekannten Studien, zweifelhaften Verbrauchssannahmen und widersprüchlichen Kundeninformationen zu einem Mehrgewinn für Vattenfall führt.

Nachdem mein höchstpersönlicher Besuch bei Vattenfall zu keiner Klärung der unstimmigen Stromrechnung geführt hatte, versuchte ich es letzte Woche dann doch noch telefonisch beim Kundenservice. Vielleicht könnten sie mir dort erklären, wie die Summen in der Abrechnung zustande gekommen waren.

Selbst Mitarbeiter verstehen die Rechnung nicht

Aber leider: In einem fast 30-minütigen Telefonat (von dem ich 75% der Zeit in der Warteschleife verbrachte) konnte mir weder eine Mitarbeiterin des Kundenservices noch der Buchhaltung helfen, die von Vattenfall abgerechneten Summen zu verstehen. Spontan war es den Mitarbeitern selbst nicht erklärlich.

Ich bat um eine schriftliche Erklärung. Später am selben Tag erhielt ich per e-Mail eine Antwort von einem Mitarbeiter von der Buchhaltung bei Vattenfall, die nur neue Fragen aufwarf. Weiterlesen →

Thomas am
4. Juni 2011

Stromabrechnung: Muss Vattenfall Millionen an Berliner Kunden zurückzahlen?

Ein Rechnungsfehler sorgte möglicherweise über Jahre für ein kleines Plus zu Gunsten des Energieriesen: sollte der Fehler in allen Stromabrechnungen der Berliner (und womöglich Deutschland-weiten) Vattenfall-Kunden vorkommen, summiert sich die Summe, um die es geht, locker zu einem Millionenbetrag.

Aber zunächst die Fakten:

Als ich Ende April die Stromabrechnung für den letzten Rechnungszeitraum ins Haus bekam, war ich voll freudiger Erwartung: Hatte ich es doch geschafft, meinen Stromverbrauch um mehr als 25% zu senken.

Noch letztes Jahr war es mir nicht gelungen, die Mitarbeiterin des Vattenfall-Kundendienstes davon zu überzeugen, dass ich als Kunde in der Lage sei, bewusst und gewollt Strom zu sparen. Vergeblich hatte ich sie um eine Reduzierung der Abschläge gebeten, weil zwischen dem von Vattenfall geschätzten Verbrauch und meinem tatsächlichen Stromverbrauch mittlerweile eine deutliche Differenz bestand.

Nun wollte ich also endlich wissen, wieviel ich gespart hatte und überprüfte die Rechnung. Dabei entdeckte ich einen Rechenfehler, der nicht auf den ersten Blick ins Auge fällt: Weiterlesen →

Susanne am
2. Juni 2011

Großes Sommerfest der Malzfabrik

Und zwar am kommenden Samstag auf der Malzwiese an der Malzfabrik in der Nähe des Südkreuzes.

Wie jedes Jahr bittet die Malzfabrik zum Tag der offenen Tür, der neben der Präsentation von Mietern der eigenen Gemäuer, viele Attraktionen von Musik bis hin zur Kinderecke und noch vieles mehr zu bieten hat. Dabei steht das Programm unter dem Motto ihres Veranstaltungsortes: Nachhaltigkeit. Schritt für Schritt wird das Areal umweltbewusst und nachhaltig gestaltet. So verwundert es nicht, dass auch das Sommerfest am nach den leitenden Merkmalen Ökologie, Ökonomie und Sozialem organisiert wird. An diversen Buden auf dem Marktplatz werden nicht nur biologisches Essen und Getränke, sondern auch nachhaltige Produkte aus den Bereichen Mode, Design und Kosmetik angeboten.

Ein ganz besonderes Highlight in diesem Jahr ist die Eröffnung der „Rostlaube – Containerfarm Berlin“. Darin wird sowohl Fischzucht wie auch Gemüseanbau betrieben. Durch den biologisch geschlossenen Kreislauf wird ein innovativer Beitrag zur Erhaltung der Umwelt für zukünftige Generationen geboten. So wird die Natur wie auch Landwirtschaft  zurück in die Stadt gebracht. Es handelt es sich bei dem Container also um eine Art modernen Schrebergarten für die Stadt des 21. Jahrhunderts.

In einem ausrangierten Container wird auf kleinstem Raum sowohl Fischzucht als auch Gemüseanbau im Wasser betrieben. Sämtliche Nährstoffe des Fisch-Kots im Wasser werden durch die Pflanzen aufgenommen und dienen so als natürliches Düngemittel. Durch den biologisch geschlossenen Kreislauf wird ein moderner Beitrag zur Erhaltung der Umwelt für kommende Generationen geboten. Die Produktionsmethode für frische und biologische Lebensmittel ist dabei sehr ressourcenschonend und effizient. Bei dem derzeitigen Container handelt es sich um einen Prototypen, der zu Beginn noch durch eine externe Stromversorgung angetrieben wird. Ziel ist es jedoch, diese durch Solarantrieb zu ersetzen.

Darüber hinaus plant die Malzfabrik in Zukunft Farmreisen, Kochevents, Führungen für Schüler, Ernährungsvorträge und vieles mehr, um dieses neuen Element der alten Fabrikgemäuer mit Aktion zu füllen. Auch hier liegt der Schwerpunkt eindeutig darin, die Idee eines nachhaltigen Lebens zu verbreiten.

Malzwiese – großes Sommerfest der Malzfabrik, 4. Juni 2011, Bessemerstraße 2-14, 14-20 Uhr, weitere Info: www.malzfabrik.de

ClaudiaBerlin am
29. Mai 2011

Montag, 30.Mai: Wem gehört Kreuzberg? Diskussion in der Passionskirche

In meinem (Offline-)Briefkasten landen zur Zeit pro Monat bestimmt so ca. 2 bis 3 Briefe von Interessenten, die gerne meine Mietwohnung bzw. das ganze Haus aufkaufen würden. Friedrichshain ist als Wohngebiet stark nachgefragt und die Mieten steigen schon lange – da lohnt es sich, Miethäuser in Eigentumswohnungen aufzuteilen und sie einzeln an Betuchte Interessenten zu vermarkten.

Ausverkauf im Chamissokiez

Sehr viel weiter fortgeschritten ist der Prozess in Kreuzberg, insbesondere im Gebiet um die Bergmannstraße und im Graefe-Kiez. All die Gegenden also, die vor 30 Jahren durch eine erfolgreiche Hausbesetzerbewegung vor der damals drohenden Kahlschlagsanierung und Luxusmodernisierung gerettet wurden. Und ja, ich war dabei! Es war die abenteuerlichste und aufregendste Zeit meines Lebens!

Deshalb tut es mir auch besonders in der Seele weh, mitzubekommen, wie 30 Jahre später der Moloch immer noch und immer wieder nach allem greift, was wir damals noch retten und bewahren konnten. Doch auch heute gibt es Widerstand:

Die Initiative WEM GEHÖRT KREUZBERG? stemmt sich gegen die Vertreibungen alteingesessener Bewohner bzw. gegen alles, was so als „Gentrifizierung“ bzw. Ausverkauf lebenswerter Kieze an bloße Profit-Interessen derzeit über Berlin kommt.

Die nächste Diskussions- und Planungsveranstaltung ist

am Montag, den 30. Mai 2011, 19:00 Uhr
in der Passionskirche Kreuzberg
Marheinekeplatz 1 – 10961, Berlin

In der Einladung heißt es:

‚Kiez wehrt sich!‘ stellt Zahlen und Fakten zur wohnungspolitischen Lage in den Wohnbezirken Chamisso-, Graefe- und Großbeerenkiez vor und laden alle Bewohner ein, auf folgende Fragen Antworten zu suchen: Welche Politischen Forderungen müssen gestellt werden, um einer Ausgrenzung und Verdrängung ganzer Bevölkerungsgruppen aus den Innenstadtbezirken Einhalt zu gebieten? Wie können wir diesen Forderungen Nachdruck verleihen?
Wir werden zu dieser Veranstaltung auch Vertreter des Milieuschutzes, der GeWoBaG und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einladen.
Siehe auch: www.dreigroschen-verein.de
Eintritt frei.

Veranstalter: Dreigroschen e.V.