ClaudiaBerlin am
23. Juni 2010

Rucola ernten am Modersohn-Strand

Es war einmal eine Strandbar neben der Modersohn-Brücke. Die ist jetzt weg, geblieben ist der „Strand“, denn der Sand ist noch immer da.

Modersohn-Strand

Die Wüste lebt!

Neben dem Hopfen, dessen attraktive Schlingen in den leeren Raum ausgreifen, ist es vor allem wilder Rucola, der sich über die leere Fläche ausbreitet. Die beliebte Salatpflanze mit ihrem würzigen, in der Anbau-Version oft schon allzu domestiziertem Geschmack könnte man hier Kilo-weise ernten.

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Es empfiehlt sich, vor dem Verzehr den Rucula gut zu waschen!

Susanne am
20. Juni 2010

Fête de la Musique in Friedrichshain

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Es ist Sommer, es ist Fußball, alle Welt treibt sich draußen auf den Straßen herum und frönt dem sogenannten „Public Viewing“. Ich möchte jetzt nicht näher auf diese eigentümlichen Wortschöpfung eingehen, die in der Originalsprache die Bezeichnung für die „öffentliche Aufbahrung einer Leiche“ ist. Von daher sei nur kurz darauf hingeweisen, dass dieser Begriff in englischsprachigen Gegenden besser zu vermeiden ist. Ganz besonders in Zusammenhang mit Fußball, denn dort wünscht sich sicherlich niemand eine Ansammlung von leblosen Spielern auf dem Platz.

Es geht auch gar nicht um Fußball, es geht um Musik! Am 21. Juni, also morgen, pünktlich zum Sommeranfang, ab 16 Uhr gibt es ein reichhaltiges Kontrastprogramm zur Vuvuzela: die Fête de la Musique! In über 340 Städten weltweit wird bis in die Nacht öffentlich musiziert, auf speziell eingerichteten Bühnen ebenso wie an der einen oder anderen Straßenecke, denn für Straßenmusiker gibt es an diesem Tag eine Sondergenemigung. So auch in Berlin, wo dieses 1982 in Frankreich begründete Fest seit 1995 begangen wird.

Die speziell für diesen Tag in Friedrichshain eingerichteten Bühnen können bequem beim Friedrichshainer nachgesehen werden. Ob Rock, Pop, Punk Reggae oder Roots – da sollte für jeden was dabei sein. Und auch für Kinder gibt es ein Angebot in der Rigaer Straße.

(Foto: FdM Berlin, Klingende Fete © Alexander Laljak)

Susanne am
17. Juni 2010

Explosion auf Berliner Krisendemo – Chronologie einer Splitterbombe

Ein seltsamer Geist spukt durch Berlin seit letztem Samstag. Um Chaos geht es, um Gewalt und Terrorismus sogar. So könnte man meinen. Rein subjektiv hatte ich zwar einen grundsätzlich anderen Eindruck, wie ich am selben Tag noch im HSB bekundet habe. Es handelte sich um eine stinknormale und dementsprechend recht langweilige Latschdemo. Auch der mächtige Knall, der ca. 200 Meter vor mir stattfand, hatte wenig Hektik und gar keine Panik zur Folge. Lediglich das Polizeiaufgebot verstärkte sich deutlich, ich selbst konnte aber relativ gelassen auf der anderen Straßenseite an dem Geschehen vorbeilaufen. Ahnungslos natürlich, irgendwie in der Hoffnung, dass vielleicht etwas an einem Auto gewesen ist. Auf jeden Fall nichts Schlimmes. Vor allem weil der Rest des Demozuges – sicherlich 2/3 von 20.000, würde ich sagen – im Anschluss offensichtlich ungehindert über den „Tatort“ latschten durfte. Aber das rein Subjektive will ja nichts heißen.

Die taz fasst nun zusammen, was es zum Thema „Splitterbombe“ zu sagen gibt.

Samstag, 12. Juni, gegen 14.30 Uhr: Wuuuuuuum. Der dumpfe Knall, der auf der Demonstration „Die Krise heißt Kapitalismus“ in Berlin zu hören ist, unterscheidet sich deutlich von den scharfen Knallgeräuschen der auf Demos häufig gezündeten Böller. Doch danach passiert – nichts. Nicht einmal Krankenwagen oder Sanitäter eilen herbei.

Weiter  heißt es dort:

Mittwoch, 11.23 Uhr: Die Berliner Staatsanwaltschaft schließt gegenüber der taz aus, dass es sich um eine „Splitterbombe“ gehandelt haben könnte. „Das ist Quatsch“, sagt ein Sprecher der taz. Näheres will er „aus ermittlungstaktischen Gründen“ allerdings nicht sagen.

Das war gestern, am Vormittag. Am gestrigen Nachmittag dann fand im Bundestag eine Aktuelle Stunde zum Thema „Bedrohliches Anwachsen linksextremer Straftaten in Deutschland“. Bei der Gelegenheit betätigten sich gleich mehrere Redner als Hellseher:

Innenminister de Maizière tritt ans Pult. „Dies ist ein Angriff auf unsere Demokratie in ihrem Kern“, sagt er. Er lasse sich die Freiheit nicht von „gewaltbereiten Chaoten“ kaputtmachen. Danach kommt der CSU-Mann Hans-Peter Uhl. Er sagt: „Wir haben es mit einer Gewalt zu tun, die es in den letzten Jahren in Deutschland nicht gegeben hat.“

[Für alle Fälle: Dass das Zünden eines wie auch immer gearteten Sprengkörpers mitten in einer wie auch immer gearteten Menschenmenge durchgeführt von wem auch immer selbstverständlich krimineller Schwachsinn ist, das muss ich nicht noch extra sagen. Oder besser doch?]

ClaudiaBerlin am
15. Juni 2010

Amtsblatt: bis 10 Gramm Cannabis wird Verfahren i.d.R. eingestellt

hanf.gifSo richtig neu ist das nicht, doch kaum jemand kennt wohl den Wortlaut der Ausführungsverordnung (AV) zum § 31a BtmG in Berlin, in der es im Abschitt 2 heißt:

„Bezieht sich die Tat auf den Umgang mit Cannabisharz oder Marihuana zum gelegentlichen Eigenverbrauch in einer Bruttomenge von nicht mehr als 10 (zehn) Gramm, so ist das Ermittlungsverfahren grundsätzlich einzustellen.“

Den ganzen Text mit allen Ausnahmen und den Fällen, in denen auch bis zu 15 Gramm geduldet werden, lest Ihr in den „Lichtenrader Notizen“ oder im im Amtsblatt für Berlin Nr. 23 vom 11.06.2010, Seite 868 ff.

ClaudiaBerlin am
10. Juni 2010

Kino im Quartier: Die Beunruhigung

Die Veranstaltungsreihe-Reihe „Geschichte braucht Erinnerung“ im KulturRaum Zwingli-KIrche (Rudolfstraße 14 / am Rudolfplatz) wird mit dem Defa-Film Die Beunruhigung (1982) fortgesetzt.

Lothar Warnekes Film über Leben und Tod ist einer der erfolgreichsten DEFA-Filme: Insgesamt haben ihn an die 4,3 Millionen
Menschen gesehen. Das Problem der Selbstbefragung, der Aufrichtigkeit gegenüber sich selbst im Angesicht einer schweren Krankheit (Krebs) ist von zeitloser Aktualität und berührt heute wie damals die Zuschauer.

Die außerordentliche Darstellung der „Heldin“ durch Christine Schorn macht diesen Film besonders eindrucksvoll, in dessen Anschluss der Verein KulturRaum Zwingli-Kirche e.V. zu einem Publikumsgespräch einlädt. Christine Schorn wird anwesend sein.

Mehr zum Film findet Ihr auf der Vereinswebsite.

Termin:

25. Juni 2010 um 20 Uhr
KulturRaum Zwingli-KIrche,
Rudolfstraße 14, 10245 Berlin-Friedrichshain

Eintritt: 5,– €, ermäßigt 3,– €.

Susanne am
8. Juni 2010

Mediaspree versenken – Demo mit Sommerparty

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Am Samstag war es soweit. Bei schönstem Wetter wurde an der Spree in Friedrichshain demonstriert.

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Bereits auf der Straße sah das sehr nach Party aus, auch wenn das Ganze natürlich von Polizei begleitet war.

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Auf der anderen Seite, in Kreuzberg, an der Cuvrystraße gab es dann wirklich eine Sommerparty. Keine Überraschung, wie ich finde. Ich habe auf dem Gelände auch schon abends gemütlich herumgehockt. Ist sehr schön da. Und ziemlich leicht zugänglich, zum Glück.

Mit dabei war Harald/Wishbringer, der das BERLIN Blog betreibt. Er hat mir diese Bilder zur Verfügung gestellt und natürlich auch selbst darüber berichtet. In der taz steht auch ein bisschen was, über Müllsäcke, Lärm und Musik. Über die gemeldeten 25 Festnahmen gibt es aber leider wenig bis nix.