Susanne am
24. Oktober 2009

Der Wirt und der Wart

Draußen an der Hauswand ist mit rostigen Nägeln ein altes Schild angebracht. Gleich neben Haustür, über dem frisch installierten Klingelboard. Die Schrift ist kaum noch zu lesen, man kann den Text nur erahnen. Handgemalt, in alter Pinselschrift steht dort vermutlich: Das Unterstellen von Fahrrädern in den Hausfluren ist streng untersagt. Der Wirt

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Wirt, das muss wohl der Hauswirt gewesen sein, damals. Wann auch immer das gewesen sein mag. Einen Wirt gibt es hier heute nicht mehr, jetzt gibt es eine Hausordnung. Und einen Wart, einen Hauswart. Der Mann ist für die gesamte Ecke hier zuständig, fünf Häuser, rund um den Block. Da gibt es einiges zu tun.

Dein Blockwart von Hausmeister lässt mich nicht an die Mülltonnen, sagte mir der Handwerker, der auf mein Geheiß meinen Küchenboden abschliff. Das war noch vor meinem Einzug, da hatte ich den Wart noch nicht einmal gesehen. Der Holzschliff wurde dennoch artig auf dem Balkon zwischengelagert. Und anschließend in mehreren nächtlichen Aktionen heimlich in die Mülltonnen verbracht. Außerdem hatte ich damit einen ersten Eindruck vom klassischen Berliner Hauswartswesen gewonnen, zu dem es bekanntlich viel zu sagen gibt.

Mein Wart ist Türke, bezeichnet sich aber als Deutsch. Als türkischen Deutschen. Das passt, das ist Neukölln. Tatsächlich widmet er sich besonders gern der Müllbewältigung. Ständig informiert er alle Mieter dahingehend, dass die vollen Müllsäcke nicht zuzuknoten seien. Warum auch immer. Dauernd rennt er mit einem Spaten durch den Hinterhof. Mit dem hackt er dann in die Mülltonnen, um deren Inhalt zu komprimieren. Sicher ist das wichtig. Und eine unschöne Arbeit noch dazu. Einmal hat mein deutschtürkischer Wart mich sogar gebeten, meinen Papiermüll eventuell vorübergehend in meinem Keller zu lagern. Damit der in ein paar Tagen zu erwartenden Weihnachtspackpapierberg noch irgendwie von ihm untergebracht werden könnte. Das habe ich aber abgelehnt.

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Das mit den Fahrrädern steht heute übrigens in der Hausordnung. Natürlich hält sich niemand daran. Direkt vor meiner Wohnungstür steht ein Rad und ein Roller. Mein eigenes hängt aber in der Küche, aus Sicherheitsgründen. Von wenigstens vier Diebstählen habe ich in letzter Zeit gehört. Neukölln eben. Darum kümmert sich der Wart natürlich nicht.

ClaudiaBerlin am
23. Oktober 2009

Drei weitere lesenswerte Berlin-Blogs

Da ist zunächst das Landwehrkanal-Blog: Als Gartenfreundin hat mich hier der tolle Beitrag über Städtisches Gärtnern unter Druck angesprochen. Das Blog trägt den Untertitel „Berlin wider den Trend“ und greift weit mehr Themen auf als es der Titel Landwehrkanal-Blog vermuten lässt – lesenswert!

Auch das Gleisdreieck-Blog greift neben den Fragen der Gestaltung und Entwicklung dieses interessanten Flecken Berlins die stadtplanerischen Themen der näheren Schöneberger Umgebung auf – etwa den aktuellen Skandal, dass die Anlieger des Winterfeldplatzes insgesamt 1,7 Mio. € für die Anlage eines Parks an der Gleditschstraße bezahlen sollen. Ein zwar rechtmäßiges, doch bisher in verdichteten Innenstadtbereichen komplett unübliches Verlangen des Senats!

Neues vom Glöckner ist im strengen Sinne kein reines Berlin-Blog, doch hat es eine häufig bediente Rubrik BERLIN, z.B. zum Tempelhofer Kransterben und vielem mehr.

Schön, dass immer mehr über Berlin gebloggt wird – vor allem im Detail!

ClaudiaBerlin am
21. Oktober 2009

Sauna Schmidke in Friedrichshain: Testbesuch nach Umzug

Nachdem die „Kleine Schwitzhütte“ in der Mainzer Straße geschlossen hatte, war Friedrichshain um eine Sauna ärmer – für mich als Saunafreundin sehr bedauerlich! Nun hörte ich, dass Herr Schmidtke, der die Sauna-Schmidtke im Keller eines Hinterhauses in der Libauer Straße betrieben hatte, die „Schwitzhütte“ übernommen und neu gestaltet hat. Und jetzt heißt sie auch wieder so, nämlich „Sauna Schmidtke“.

Wow, ich war gleich schwer neugierig, wie es dort wohl sein werde! Ein Sauna-Erlebnis in der alten Schmidtke-Sauna hatte mich wenig begeistert, doch die Schwitzhütte mit ihren größeren und schön gestalteten Räumen hatte mir gefallen. Wie es dort nun wohl sein würde? Weiterlesen →

ClaudiaBerlin am
18. Oktober 2009

Kiezblogs: Blogs aus deiner Stadt suchen

Heute hab‘ ich ein Verzeichnis für Blogs mit regionalem Bezug entdeckt: Kiez-Blogs.de bietet übersichtlichen Zugang zu vielen Blogs, geordnet nach Kategorien und Tags. „Berlin“ hat bereits 112 Blogs zu verzeichnen, da kann man lange stöbern und schauen, was die anderen so schreiben und worüber.

Ein Klick auf das Bild zeigt die aktuellen Artikel aus Berlin-Blogs – zur Zeit meiner Entdeckung waren es 537!

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Susanne am
16. Oktober 2009

Ein Herz ♥ für Blogs

Heute ist der 16. Oktober. Zeit, ein Herz für Blogs zu zeigen. Dabei ist es gar nicht so einfach, eine Wahl zu treffen. Es gibt so viele verschiedene und auf ihre Art und Weise wichtige und richtige Blogs. Auch wenn ich mich, wie in diesem Fall, auf Berliner Blogs beschränke. Trotzdem, hier sind sie nun also, die finalen Fünf. Weder Top noch Best, einfach nur Blogs:

  • Berlin BLOG – Tolles Blog mit vielen ausgezeichneten Bildern. Da sieht man, was ein einzelner Blogger zustande bringen kann.
  • Rixdorfer Stadtschreiber –  Leben in Neukölln, täglich neu. Das gilt auch für mich, von daher unverzichtbar.
  • Abendschaublog – Das bekannte Berliner Nachrichtenmagazin bloggt und zwar schon eine ganze Weile. Es gibt regelmäßig aktuelle Beiträge, häufig natürlich mit Bildmaterial versehen.
  • Fenster zum Hof – Zeitungsblogs funktionieren häufig nicht. Eine Ausnahme bildet dieses Blog, das unter der Fahne des Tagesspiegels fährt. Lesenswert!
  • Gentrification Blog –  Ein Themenblog von Andrej Holm, der im Sommer 2007 traurige Berühmtheit erlangte. Da wurde er wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in  einer terroristischen Vereinigung verhaftet. Im Gentrification Blog dreht sich aber alles um die Aufwertung und Modernisierung von Stadtteilen und die damit einhergehenden Folgen. Der „terroristische“ Aspekt wird übrigens von Andrej Holms Frau Anne Roth unter dem Namen annalist gebloggt.
  • Bonus gefällig? Natürlich gehört auch das Hauptstadtblog mit in die Reihe herausragender Berliner Blogs. Aber da bin ich befangen, weil involviert, wie möglicherweise bekannt sein dürfte.

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