Susanne am
5. August 2009

Summer in the City

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Flanieren am  Weigandufer, Weichsel- und Lohmühlenplatz oder Maybachufer, letzteres am besten zu Marktzeiten – immer dienstags und freitags von 11.00 bis 18.30 Uhr zwischen Kottbusser Damm und Schinkestraße, wo es dann allerdings schnell recht voll werden kann. Oder anlässlich einer anderen Veranstaltung, wie zum Beispiel hier beim Designmarkt am letzten Sonntag. Vielleicht auch einfach nur so, am Wochenende. Es lohnt sich auf jeden Fall, irgendwo sitzt immer jemand und spielt oder trommelt auf Instrumenten herum. Kneipen, Cafés, Eisdielen und Restaurants gibt es auch ausreichend.

Und wenn das nicht reicht, dann kann man den regelmäßig vorbeifahrenden Touristenschiffen zuwinken. Das kommt immer gut an, meistens wird man auch noch fotografiert. Ach, Neukölln kann so schön sein.

Susanne am
2. August 2009

SideSeeing in Neukölln

Zum letzten Mal in diesem Sommer findet heute, jetzt sofort, in diesem Moment – ab 13 Uhr genau – der Designmarkt am Maybachufer (PDF) statt. Hier präsentieren über 100 Neuköllner Jungdesigner und andere Kreative ihre Produkte, ihre Arbeit und natürlich sich selbst. Außerdem gibt es ausreichend zu Futtern, zu Trinken und Livemusik.

Das ist ein Muss, bei diesem Wetter. Zumindest, wenn man nicht schon seit Stunden irgendwo draußen an einem See weilt. Also: Gegen drei mache ich mich auf den Weg, schließlich muss ich mir endlich mal und unbedingt einen Volksbutton besorgen. Thema Neukölln natürlich. Und gegen 16 Uhr wird ein wenig Eli Salzman gelauscht. Klingt ausgezeichnet, was man so auf der Webpage abrufen kann.

Susanne am
27. Juli 2009

Timm liebt Männer

Seit dem 1. November 2008 gibt es in Deutschland das erste schwule TV-Programm, das per Satelit frei empfangbar, also ohne weitere Kosten, gesendet wird. In einigen Ballungsgebieten, in Köln, Frankfurt und nun auch in Berlin ist Timm seit einiger Zeit sogar im normalen Kabelangebot zu finden. Ich bin beim abendlichen Zappen im Kabel darauf gestoßen, und gleich beim ersten mal eine Weile dort hängen geblieben. Das war irgendwann im Frühjahr, Zeit also für ein kleines Resümee.

TIMM

Eines gleich vorweg: Es gibt nicht nur Schwule bei Timm, auch Lesben kommen vor. Und Heteros natürlich auch. Den Zuschauer erwartet eine bunte Mischung aus Serien und Shows, Reportagen und Dokumentationen, nicht zuletzt stehen auch Spielfilme regelmäßig auf dem Programm. Dazu kommen ein paar Eigenproduktionen wie zum Beispiel die CSD-Berichterstattungen oder die Taxitalkshow Timmousine.

Damit liefert Timm genau das, was man sich unter schwulem Fernsehen vorstellt. Trash steht dabei deutlich im Vordergrund. Unterirdische Serien, die grottenschlecht synchronisiert sind, laden zum Ablachen ein. Die Fab Five, fünf selbsternannte schwule Stilkönige, hüpfen Folge für Folge um einen armen Heteromann herum, um in rundum anzuhübschen. Das Ganze immerhin unverfälscht auf Englisch, mit flüchtigen Untertiteln versehen. Das ist grandios und peinlich zugleich.

Als Gegengewicht dazu wirken die Reportagen, in denen spannende Coming Out Stories festgehalten oder schwule Ikonen wie Grace Kelly oder Liza Minelli porträitiert werden. Highlights waren in letzter Zeit sicherlich die Sendungen über die Zeit vor und nach Stonewall und eine gelungene Reportage über die Lage von Schwulen und Lesben in der dritten Welt.

Wirklich überall eingespeist ist Timm allerdings doch noch nicht, musste ich in meinem Bekanntenkreis feststellen. Eine Freundin hat vergeblich danach gesucht. Verfolgen kann man das Programm aber größtenteils auch via Livestream auf der Internetseite. Nur, wo rechtliche Probleme bestehen, wird darauf verzichtet.

Susanne am
23. Juli 2009

Klaus! Ist tot!

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Die 48-Stunden sind um, erschöpft ist Neukölln zurückgesunken in seinen tristen Ghettoalltag. In diesen seltsamen Sommer zwischen brüllender Sonne, Windsturm und Platzregensturzbächen. Zerfetzt hängen auch die letzten Spuren von Klaut! Klaus! Neukölln lässt sich hängen, und das ist auch gut so.

Auf die Art wird Platz geschaffen und richtig Stimmung gemacht für das, was unweigerlich kommen wird. Die hübsch bunten Parteiplakate, die hier sicher so schnell niemand lieben oder gar glauben wird. Im Gegenteil.