Urban Legend reloaded: Wasserhäuser kommen als Floating Lofts

Ich werde es erst glauben, wenn ich es sehe: in diesem Sommer wurde wieder viel über einen neuen Anlauf zum Bau der Wasserhäuser in der Rummelsburger Bucht geschrieben. Acht „Floating Lofts“ sind jetzt geplant, die zwischen 130.000 und 330.000 Euro kosten sollen und alle bereits vergeben seien. Angang 2008 soll das erste Loft stehen, die Bauherren bekommen einen Pachtvertrag auf 66 Jahre. Unter anderem wegen des Streits um diese „Liegezeit“ war das Projekt bisher gescheitert. Auch jetzt müssen bis zum Baubeginn noch „Kleinigkeiten“ geklärt werden wie etwa der Anschluss an die Versorgungsleitungen. Ich bin gespannt, ob der Teufel im Detail die Sache erneut scheitern lässt.

Mal abgesehen von allen verwaltungs- und bautechnischen Problemen: Wer will eigentlich in einem Haus auf der Rummelsburger Bucht wohnen? Nils Clausen, Sprecher der Baugruppe, sagte der Berliner Zeitung: „Der Vorteil von schwimmenden Häusern ist, dass es dort so unheimlich still ist.“

Still? Das Jugendfreizeit-Schiff am oberen Ende der Bucht ist nicht immer still! Und mehrmals täglich startet das Wasserflugzeug, eine Cessna 206, von der nicht weit entfernten Anlegestelle Treptow zum „Champagnerflug“ und brettert über die Bucht – nicht gerade leise.

Nun ja, ich vermute sowieso, dass die „Floating Lofts“ eher als spektakuläre Zweitwohnung genutzt werden. In sommerlicher Wärme ist es sicher wunderschön und oft sogar richtig romantisch (wenn man von den Mücken mal absieht). Im Winter, Spätherbst und ersten Frühling würde ich jedoch nicht mal gegen Bezahlung im „Floating Loft“ hausen wollen. Feuchtigkeit und Kälte sind nicht so mein Ding, an die Heizkosten mag ich gar nicht denken! Wenn die Bucht dann zufriert, hat man immerhin Gesellschaft von all den Spaziergängern, Schlittschuhläufern und Eisanglern, die dann die Eisfläche bevölkern – vielleicht kommt dann einer der Bauherren ja auf die Idee, da Glühwein auszuschenken!

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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