Berlinerinnen tragen weniger hochhackige Schuhe – gut so!

„Wenn Schuhe weh tun, muss man trotzdem laufen, als täten sie nicht weh“, sagt Mary Schempe in einem TAZ-Interview über ihr Mode-Blog „Stil in Berlin“. Klar, ich war schon immer der Meinung, dass zum Tragen all dieser High-Heels und Stilettos eine gehörige Portion Masochismus gehört: Hauptsache, die Optik stimmt – und dass es weh tut, gibt so ein schönes Gefühl der Selbstüberwindung für dieses große Ziel!

fotolia_13514559_xl.jpgBerlinerinnen verweigern sich allerdings dem exzessiven Herum-Stöckeln mehr als etwa Pariserinnen, die „fast alle hochhakig unterwegs sind“, wie Mary beobachtet hat. Vermutlich, weil Berliner auch in Sachen Mode eher „entspannte und auch ein bisschen zurückgelehnte Zeitgenossen“ sind, da passt das angestrengte Üben, damit auch der Gang zu Aldi mit Bravour auf 10cm-Absätzen gemeistert werden kann, nicht wirklich dazu.

Und ja, ich sehe überall junge (!) Frauen in flachen Schuhen: Sportschuhe, Sandalen, Pantoletten, Sneakers, Ballerinas – alles Schuhe, die (wenn sie passen) nicht schmerzlich von dem ablenken, was man gerade erlebt. Schuhe, die auch „funktionieren“, wenn der Boden nicht ganz glatt und eben ist, und mit denen man auch mal losrennen kann, um noch in die gleich abfahrende U-Bahn zu kommen. Undamenhaft? Ein ziemlich vorgestriger Begriff!

Dass hohe Schuhe optisch lange Beine machen und mit dem passenden Outfit „geil“ aussehen, stimmt. Aber muss frau denn von früh bis spät geil aussehen? Nix gegen gewisse Stunden, wobei es im übrigen auch bei hohen Schuhen „so’ne und solche“ gibt. Dazu mal ein Zitat aus einem Artikel der Orthopädin Dr. Monika Berthold:

„Ein ganz wichtiges Kapitel ist für den Orthopäden der Bau des Stöckels. Die Fläche am oberen Absatzende, das am Schuh montiert ist, muss parallel zum Boden liegen, damit die Ferse gut draufstehen kann. Nur so wird das Gewicht des Körpers zum Großteil von der Ferse getragen. Ist der obere Teil des Stöckels schräg gearbeitet, dann rutscht der Fuß wie auf einer Rampe in den Vorderteil des Schuhs, die Zehen werden zusammengepresst und deformiert, das ganze Gewicht des Körpers lastet am Vorderfuß.“

Für Mary Schempe und ihr Mode-Blog sind die Schuhe der von ihr fotografierten Berlinerinnen auch nicht wirklich ein Problem: „Oft taugen einfach die Schuhe nicht, dann fotografieren wir die Leute eben nicht ganz. „ Na also, geht doch!

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Foto: Olga Ekaterincheva – Fotolia.com

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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