Berlin verstehen, auf die Straße gehen

Was bin ich froh, dass ich das nicht muss: Parteiprogramme durchlesen, analysieren und wie auch immer aufbereiten. Dazu habe ich nämlich nicht die geringste Lust, immer noch nicht. Doch das fasst ja Thomas hier bereits wunderbar zusammen, zum Beispiel das Geschreibsel der derzeit regierenden Parteien. Was für ein Glück.

Ich möchte da lieber kurz auf andere Wahlkampfspielarten hinweisen:

Und zwar solche, an denen die Bürgerinnen und Bürger auch jetzt schon aktiv teilnehmen können.

  • Da wäre zunächst einmal die Seite Berlin verstehen, die mit ganz eigenen Slogans aufwartet. Entlarvend mitunter. Und mitmachen geht auch. Also los, Berliner und Berlinerinnen!

Die Berliner SPD zieht mit dem Slogan „Berlin verstehen.“ in den Wahlkampf. Beachtlich, denn die SPD ist seit 22 Jahren in der Regierungsverantwortung. Immerhin – nun wollen die Sozialdemokraten mit Klaus Wowereit an der Spitze endlich die Stadt verstehen und uns Berlinern erklären, wie wir Berliner Berlin verstehen sollen.

Der Berliner dagegen sollte sich die Frage stellen was die SPD in den letzten 22 Jahren eigentlich zustande gebracht hat: was hat die SPD eigentlich verstanden? Nach so langer Zeit müsste eigentlich alles erledigt sein.

Das Aktionsbündnis be-4-tempelhof.de sammelt deshalb Vorschläge, um Herrn Wowereit Berlin zu erklären und hilft den Berlinern, ihre SPD zu verstehen.

So funktionierst: Geben Sie Ihre Erklärung in die obere Zeile in unseren Slogan – Generator ein und verbinden Ihre Angabe unter dem UND zu einer Botschaft an Klaus Wowereit. Über dem Verstehen können Sie Berlin , Wowereit , Berliner Senat aber einen anderen Begriff eingegeben, so wie es zu Ihrem Slogan passt.

  • Außerdem gibt es am Samstag, den 27. August wieder einmal einen guten Grund auf die Straße zu gehen. Thema des Aktionsbündnisses A100 stoppen ist die geplante Verlängerung der A100. Um 14 Uhr am S-Bahnhof Treptower Park geht es los – mit dem Rad und auf Rollen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Wir demonstrieren gegen die geplante Verlängerung der Autobahn A100. Das sechs- bis achtspurige Autobahn-Teilstück soll in Neukölln beginnen und unmittelbar vor der Elsenbrücke am Treptower Park enden. Dauerstau rund um die Elsenbrücke ist nach Meinung unabhängiger Gutachter vorprogrammiert.

Der innerstädtische Autobahn-Ring ist ein Relikt aus der Mottenkiste der autogerechten Stadtplanung der 1960er Jahre. Der damals vorgesehene Ringschluss ist wegen der dichten Bebauung im Nord-Osten Berlins heute illusorisch. Doch trotz aller Bedenken hält der rot-rote Senat stur an diesem Schildbürgerstreich fest.
Dazu kommt: Vor allem nachts werden LKW-Fahrer ihren Weg nach Norden durch Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Weißensee bis zur Autobahnauffahrt Pankow abkürzen – nicht zuletzt, um Mautkosten zu sparen. Lärm und Abgase nehmen zu, tausende Anwohner werden um ihren Schlaf und ihre Gesundheit gebracht, anliegende Wohnquartiere verlieren an Attraktivität.

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