Leben im Kiez, in Berlin, in der Welt

Die Hertie Berlin Studie ist nicht neu, sie wurde auf Grund einer repräsentativen Umfrage im April 2008 verfasst und veröffentlicht. Das ist schon eine ganze Weile her, das lag noch vor diversen gruseligen Sarrazinaden. Dennoch möchte ich heute einmal auf diese Studie zu sprechen kommen, denn in Berlin wird ja gern gemeckert. Über die Hunde und die Menschen und die Mieten natürlich. Das habe ich nun in letzter Zeit auch des Öfteren getan, aus gutem bzw. schlechtem Grund. Aber irgendwann ist es ja auch Mal gut damit.

Denn trotz allem ist es natürlich weiterhin wunderbar, in Berlin zu leben. Grundsätzlich sind die Berliner Nischen und Szenen sehr beliebt und gepflegt, die vielfältigen Kulturen und Netzwerke sind nahezu einzigartig. Berlin ist eben beides: weltoffen und lokal. Und gerade jetzt, hier, im Frühling? Es gibt nichts Besseres. Berlin ist einfach ein guter Ort zum Leben.

Und so denken selbstverständlich auch die Berlinerinnen und Berliner, das hat die Hertie Studie zutage gebracht:

  • BerlinerInnen sind hart aber herzlich mehr…
  • Sie halten zusammen, auch wenn sie die Mauer noch nicht vergessen haben mehr…
  • Viele BerlinerInnen sind immigriert und alle kommen gut miteinander aus mehr…
  • Berlin ist eine Weltstadt mit Kiezqualitäten mehr…
  • Und nicht zuletzt natürlich der Klassiker: Arm, aber sexy! (Oder anders gesagt: kreativ) mehr…

Außerdem wurde Berlin in sieben Lebenswelten eingeteilt. Basierend auf der Erkenntnis, dass BerlinerInnen sich nicht nur ihrer Stadt, sondern vor allem auch ihrem Kiez zugehörig fühlen, wurden folgende Einteilungen getroffen: Kreativquartiere, Migrationsquartire, Plattenbaukultur, Berlin Süd, Bürgerliche Statusgebiete, Berlin Nord-West und Grüner Ring Ost.

Ob das alles immer so zutreffend ist. Ob es nicht viel mehr ein Klischee bedient? Oder ob das heute immer noch so zutreffend ist, wenn es das überhaupt jemals war? Ich weiß nicht recht. Vor allem würde mich interessieren, ob sich an den Ergebnissen in den letzten acht Jahren etwas geändert hat. Vielleicht sogar grundlegend? Es wird ja viel geredet und geschieben über eine Verhärtung, ein verstärktes Gegeneinander, über neue Grenzen und Mauern in Berlin. Ist das wirklich so? Also in den Lebenswelten der Menschen in ihren Kiezen. Da, wo der Alltag passiert. Ich merke davon gar nichts bis wenig. Aber wer weiß?

Angekündigt war es ja, die Studie immer wieder zu aktualisieren:

„Sie ist jedoch keine zweckgerichtete, einmalige Studie. Wir haben damit die Grundlage für weitere Untersuchungen dieser Art gelegt. Wir möchten die Hertie-Berlin-Studie in regelmäßigen Abständen durchführen, um Entwicklungstendenzen in unserer Gesellschaft nachzugehen.“

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