Satire-Abmahnung: Die Nerven liegen offenbar blank #Nolympia

Dass es in Berlin nicht einfach werden würde, die Bevölkerung in olympische Stimmung zu versetzen, hätte man sich denken können. Ein kitschig bunt angestrahltes Brandenburger Tor, ein „Volkslauf“ zum ebenfalls illuminierten Fernsehturm mit grade mal 100 Teilnehmern, allerorten Amtsträger und Funktionäre, die trotzig „Wir wollen die Spiele“ in die Kameras sprechen: es hilft alles nichts, viele Berliner sind nicht grade begeistert und twittern ihren Unmut unter #nolympia.

Und jetzt auch noch die Satire-Abmahnung des Senats! Wegen ein paar an die Nazi-Olympiade 1936 erinnernden Olympia-Motiven, die wohl von niemandem irrtümlich „für echt“ genommen wurden, bekam das Magazin METRONAUT das Abmahnschreiben mit der Aufforderung, die Motive umgehend zu entfernen.

Mangels Geld und Nerven für Prozesse kamen die Metronauten dem zunächst nach, doch erhielten sie binnen eines Tages offenbar genug Unterstützung, um sich nun doch zur Wehr zu setzen:

Metronaut wird auf die gestrigen Abmahnschreiben und den Versuch Satire aus dem Netz zu kriegen keine Unterlassungserklärung abgeben. Es handelt sich um eine zulässige Meinungsäußerung, die nicht untersagt werden kann. Diese ist als Satire erkennbar. Aus diesem Grund nehmen wir auch die beanstandeten satirischen Olympia-Motive wieder online.

Wer sie unterstützen will, kann hier per Paypal spenden.

Ich frage mich: Wie kann es ein Senat, der das beispiellose Debakel mit dem BER zu verantworten hat, allen Ernstes daran denken, Olympia veranstalten zu wollen?

Und weiter: Der Berlin-Tourismus läuft so gut wie noch nie, Berlin ist hip, die Jugend der Welt trifft sich hier und die Statistiker verkünden Monat für Monat steigende Besucherzahlen – warum braucht es da noch Olympia?

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Mehr dazu:

Warum ich gegen die olympischen Spiele in Berlin bin – MitVergnügen;
Nein, ich will diese Spiele nicht – TanthBlog;

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Ein Blog von: ClaudiaBerlin

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