Susanne am
2. August 2012

BVG erhöht die Preise

Sommerferien in Berlin, jenseits der zentralen Tourismussammelstellen ist die Stadt relativ leer. Finde ich zumindest, hier in meinem heimischen Neukölln. Wenn man nicht gerade die sommerliche Weserstraßenpartymeile entlangläuft, ist hier alles prima. Und in Friedrichshain, wo ich neulich mal wieder ein bisschen herumgelaufen bin, weil ich Friedrichshain einfach mag und wissen wollte, was es da möglicherweise Neues und Schickes gibt.  Da sah es mir ein wenig voller aus, aber in der Simon-Dach-Straße ist das ja schon lange so.

Es ist also Sommerlochzeit, eindeutig. Und was macht die BVG da klammheimlich? Na? Was wohl?

2,40 Euro für das gemeine Einzelticket

Nein, natürlich passiert das nicht wirklich klammheimlich, beschlossen wurde die gestern in Kraft getretene Preiserhöhung schon vor geraumer Zeit. Im Schnitt liegt die Preiserhöhung bei 2,8 Prozent, wobei die Belastung deutlich unterschiedlich ausfällt. Begründet werden die Steigerung – logischerweise – mit den gestiegenen Energiekosten.

Überraschend kommt es dennoch, bis zum 31. Juli stand zum Beispiel kein Wort darüber auf den Webseiten der BVG. Oder es war irgendwo so gut versteckt, dass  ich es auf Anhieb nicht finden konnte. Inzwischen sind immerhin die Preise in der Rubrik Tickets & Tarife schleunigst aktualisiert worden. Klammheimlich?

Im Neuen Deutschland gab es bereits am Dienstag detaillierte Informationen:

Allerdings müssen viele Fahrgäste deutlich heftigere Preissteigerungen als die 2,8 Prozent verkraften. Am stärksten legt mit 11,1 Prozent das Fahrradticket für das VBB-Gesamtnetz zu, das statt 18 künftig 20 Euro kostet. Gelegenheitskunden zahlen für einen Einzelfahrschein künftig 2,40 Euro – 4,3 Prozent mehr (Tarifbereich AB). Der VBB empfiehlt die Nutzung der Sammelkarte für vier Fahrten, die sich nur um 20 Cent auf (2,4 Prozent) 8,40 Euro verteuert, also eine Fahrt für 2,10 Euro ermöglicht. Aber auch Stammkunden werden überproportional zu Kasse gebeten. Die Monatskarte verteuert sich um 4,1 Prozent auf 77 Euro (AB). Relativ glimpflich kommt davon, wer sich für das Stadtgebiet ein Abo mit jährlicher Abbuchung leistet – statt 675 kostet es 680 Euro (0,7 Prozent plus). Keine Erhöhung gibt es u.a. bei der Kurzstrecke (1,40 Euro) und dem Sozialticket (33,50 Euro).

P. S. So richtig was Neues und Schickes konnte ich übrigens in Friedrichshain nicht entdecken. Zum Glück. Alles wie gehabt, bunt und vielfältig. Mitunter auch etwas zwiespältig. Gut so.

Susanne am
26. Juli 2012

Berliner Honig von Berliner Bienen

Eines gleich vorneweg: Ich liebe Honig, und seit einiger Zeit bin Fan von Berliner Honig. Also so richtig Fan, denn ich bin beim bösen Facebook auf die Bienchen gestoßen. Das kann man so oder anders sehen, ich kenne das Dilemma. Ist mir aber in dem Fall egal: I like it.

Und das hat Gründe, denn erstens liebe ich eben Honig. Mein Onkel hatte früher in seinem Schrebergarten drei Stöcke, und von ihm gab es für die Familie manchmal ganz speziellen, allerdings sehr grob geschleuderten Honig. Ohne nähere Bezeichnung, vermutlich wusste mein Onkel selbst nicht, wo sich seine Bienen bedient hatten. Dieser Honig damals befand sich in einem schlichten, geraden Glas, an dessen oberen Rand durchaus auch mal ein paar Bein- oder Flügelreste kleben konnten. Und zweitens liebe ich es, Essbares direkt beziehen zu können, ohne große Umwege und die damit zusammenhängende Logistik. Das funktioniert ohnehin nur viel zu selten, zumal in einer so großen Stadt wie Berlin.

Berliner Honig auf meinem Balkon

Beim Berliner Honig ist das aber der Fall. Auf der Webseite kann ich mir sogar die Imker ansehen, die die Völker betreuen. Und zwar sehr detailliert, dafür muss man einfach nur auf die Bilder klicke. Dahinter finden sich dann Informationen satt. Und selbstverständlich beinhaltet die Ware von Berliner Honig keinerlei Bienenreste, sie wird nach strengen lebensmittelrechtlichen Richtlinien produziert, wie es sich gehört.

Wie schön diese Gläser sind

Auch die Hintergründe von Berliner Honig lesen sich spannend, zum Beispiel erfahre ich, dass es offensichtlich möglich ist, Bienen zu streicheln. Darüber hinaus mögen Bienen Städte, ja sie sind sogar mehr und mehr darauf angewiesen. Das wusste ich noch gar nicht:

Städte werden zur Zuflucht für Bienen – Bienen geht es in der Stadt besser. Wegen der Monokulturen (z.B. Raps), den Pestiziden und den Neo-Nikotinoiden, die auf dem Land Einsatz finden, werden die Städte zur Zuflucht für die Bienen. Hier finden sie eine große Blütenvielfalt und viel Abwechslung das ganze Bienenjahr über. Als Nahrungsquelle dienen vor allem Frühjahrsblüher, Obstbaumblüten (z.B. Kirsche, Apfel und Birne); Rosskastanien, Ahorn, Robinien und Linden.

Also bitte, einfach mal umschauen und zugreifen. Die Bienen brauchen uns, und wir brauchen die Bienen. Und bislang habe ich von dort nur ausgesprochen köstliche Ware erhalten.

Susanne am
19. Juli 2012

Mister Schtief versteigert Warschauer Straße zugunsten der Obdachlosenhilfe

Sommer in Berlin, es ist weich und warm draußen. Alles prima, oder etwa nicht? Gut, es war ein klein wenig nass in den letzten Tagen. Aber ich sitze gerade hier, bei weit geöffneter Balkontür, und habe neben Socken, Jeans, T-Shirt und Hemd nur einen Pullover an. Einen einzigen. Und Pulswärmer an den Händen, mehr nicht.

Gestern habe ich mich übrigens endlich an die Kältebusaktion vom letzten Dezember erinnert. Darüber hatte ich hier im Modersohn-Magazin mehrfach berichtet und mir außerdem vorgenommen, die Sache nicht aus den Augen zu verlieren. Der Winter war dann überraschend unglaublich mild, fast so mild wie der Sommer jetzt. Vielleicht habe ich deshalb mein Vorhaben arg vernachlässigt und bin doch nicht so recht auf dem Laufenden geblieben.

Hier also der soeben erst gefundene Nachtrag aus dem Mai:

Anders als ich ist Mister Schtief am Ball geblieben und hatte erneut eine tolle Idee, die der Obdachlosenhilfe der Berliner Stadtmission über 1000 Euro eingebracht hat. Zunächst ergatterte er zwei der alten S-Bahn-Schilder, die im Zuge der Abriss- und Umbauarbeiten an der Warschauer Straße nicht mehr gebraucht werden. Dann versteigerte er eines der Schilder für einen guten Zeck, nämlich erneut für die Obdachlosenhilfe. Am 25. Mai 2012 brachte diese Aktion dann exakt 1004 Euro ein, die in voller Höhe der Berliner Stadtmission als Spende zugute gekommen sind.

So einfach ist das und witzig dazu. Also absolut spitze, finde ich.

Susanne am
12. Juli 2012

Einmal Berlin und zurück

Wie das so ist. Zurück in der Stadt fühle ich mich fremd in Berlin und schaue hier und da ganz neu hin. Riecht der Regen anders, anderswo? Ist die Sonne näher, die Menschen weicher, die Nächte frei? Sogar meine Wohnung kommt mir verändert vor, riecht fremd und irgendwie anders. Doch das ist der Sinn des Wegfahrens, das ich wohl viel zu selten betreibe. Sollte ich mir also merken.

Daneben schaue ich die Meldungen und News durch, die ich – ich muss es zugeben – in den Tagen meiner Abwesenheit völlig vernachlässigt habe. Und ich gestehe, es war wunderbar. Einmal nicht Bescheid zu wissen, uninformiert zu sein, keine Stellung beziehen, keine eigene Meinung entwickeln. Wunderbar! Das heißt, natürlich finde ich das richtig und wichtig. Aber da ist ja noch so viel mehr. Da sind Leben, so viele, da draußen. Irgendwo.

Dennoch, was habe ich in Berlin denn nun verpasst?

Und ich liebe ja Fischadler, seit ein paar Wochen, denn derzeit beobachte ich diese Fischadlerfamilie in Estland, live und in Farbe. Ein paar Wochen noch, dann fliegen sie los.

So ganz wieder da bin ich also nicht, wie man sieht.

Susanne am
5. Juli 2012

Urban ist überall

Es ist Sommer, und ich bin ein bisschen unterwegs, rein privat und ohne weitere Hintergedanken. Deshalb heute mal nichts über Friedrichshain, Neukölln oder Berlin, sondern von anderswo. Ganz kurz war ich nämlich in Wien, eine meiner liebsten Städte, die ich viel zu wenig kenne. Aber wirklich nur sehr kurz, die Zeit hat für fast nichts gereicht, schon gar nicht für ausgiebige Kulturbetrachtungen. Leider.  Aber für die Ausstellung Hands-On Urbanism 1850 – 2012 wäre es aber ohnehin zu spät gewesen. Die ist schon vorüber, leider, da kann auch ich jetzt nur noch das Video sehen:

Natürlich sind auch Urban Gardening und Urban Farming schon lange ein Thema in Wien. So entdeckt etwa eine bekannte Joghurtfirma die Jugend und lässt sie am Prater das Anlegen von Hochbeete erlernen. Und auch die Stadt selbst widmet sich dem Thema ganz offiziell auf der städtischen Webpage, wo es heißt:

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ClaudiaBerlin am
5. Juli 2012

Kommt zur Veggie-Parade am Samstag, 11 Uhr, Brandenburger Tor!

Unter dem Motto „Eat Peace“ findet am Samstag, den 7. Juli 2012, in Berlin die zweite Veggie Parade Deutschlands, vom Brandenburg Tor zum Alexanderplatz statt.

Aus dem Aufruf der Organisatoren (BerlinVegan):

„Eat Peace“ – dieses Motto spricht für sich – jeder fängt bei sich selbst an! In keinem anderen Bereich kann jeder einzelne so direkt und effektiv Tierleben retten und gleichzeitig etwas für die Umwelt und die eigene Gesundheit tun – eben durch seine eigene Ernährung.

Diese Macht der Verbraucher_innen werden wir auf eindrucksvolle Weise darstellen, und zwar in Form eines riesigen Tellers mit einem Durchmesser von ca. 15 m, komplett mit Messer und Gabel, unseren wirksamsten Werkzeugen im Kampf gegen das Leid der Tiere.

Auf dem Teller wird groß und deutlich lesbar die Botschaft der Veranstaltung stehen: Eat Peace!
An diese Performance, die gegen 11.00 Uhr am Brandenburger Tor beginnt, schließt sich gegen 12.00 Uhr die eigentliche Parade an, die mit Eurer Unterstützung sicher wieder genauso bunt und vielfältig wie im vergangenen Jahr, aber bestimmt noch viel größer wird.

Mitveranstalter ist der VEBU, die Albert-Schweitzer-Stiftung, PETA und andere, Unterstützer ist auch das VEGANZ, der erste vegane Vollsortiment-Supermarkt.

Kurzum: ein Event, den kein Veggie versäumen sollte!