ClaudiaBerlin am
5. Mai 2010
Seit Januar mach‘ ich bei Kieser in der Rudolfstraße Krafttraining. Es ist nicht meine erste Fitness-Center-Erfahrung, denn ich war auch schon mal drei Jahre bei Fitness Company Berlin (Marchlewskistr.77), ein Center, das alles bietet, was man von so einer Einrichtung erwartet: Kraftmaschinen, Cardio-Geräte, viele Kurse, Bar, Sitzecke und eine schöne Sauna.
Viel Angebot muss nicht viel bringen
Gerade diese „Vollausstattung“ ist es allerdings, die nach der ersten Begeisterung dazu verführt, das eigentliche Training mehr und mehr zu vernachlässigen und dort mehr Wellness als Fitness (oder „Kurs-Zapping“) zu betreiben. Es gab auch keine „Trainingslehre“, die eine gewisse Motivation vermitteln könnte. Ein einmaliges Probetraining mit Einführung in den Maschinengebrauch überließ mich baldiger Langeweile: Mehrsatztrainung mit geringen Gewichten, keine Anleitung zu deren Steigerung. Es ödete mich schon bald an, dennoch dauerte ein Besuch – zusammen mit dem vorher zu absolvierenden „Aufwärm-Cardio-Training“ und dem nachfolgenden Saunabesuch – immer so drei Stunden, bis ich wieder zuhause war.
Als ich mal nach Theorie fragte, nach Methoden, wie ich was verbessern und mir selber interessant machen könnte, bekam ich drei Bücher über Bodybuilding geliehen, in deren komplizierte Trainingstheorien ich mich vertiefte – und eine davon probierte ich gleich aus. Mal ein paar Kilo mehr auf jedes Gerät, ich wollte jetzt an der Kraftgrenze üben, also WIRKLICHEN Muskelaufbau erreichen. Leider endete das schon gleich – trotz langem Aufwärmen! – mit einem Muskelfaseriss im Oberschenkel, der meine körperliche Schönheit bis heute mit einer Delle verunziert! :-)
Gesundheitsorientiertes Krafttraining – und sonst gar nichts
Für Kieser muss man reif sein, sag ich seither, wenn ich so manche Kritiker höre, die bei Kieser einiges vermissen, was anderswo geboten wird. Früher hab‘ ich ganz genauso gelästert über das äußerst puristische Angebot des gleichwohl erfolgreichen Anbieters gesundheitsorientierten Krafttrainings: nur die Maschinen in einer großen Halle, der Anmeldetresen, die Umkleide (mit Duschen) und ein Trinkbrunnen – mehr gibt es da nicht!

Das MEHR, das Kieser bietet, ist von anderer Qualität: eine super Betreuung mit drei Einführungstrainings, sowie in gewissen Abständen immer mal wieder ein angeleitetes Training. Obligatorisch auch der Arztcheck, der während der ersten 10 Trainings angesagt ist. Und vor allem: eine konsistente Trainingslehre mit 14 Prinzipien. Klar und einfach formuliert – und noch besser: es gibt für jeden Punkt eine gute, nachvollziebare BEGRÜNDUNG! Zum Beispiel für den Wegfall des „Aufwärmens“: es braucht kein Aufwärmen des ganzen Körpers, denn in den langsamen (!) Bewegungen erreicht man erst in den letzten Sekunden die Leistugsgrenze (was den eigentlichen „Trainingsreiz“ ausmacht) – 90% der Übung IST Aufwärmen, und zwar genau des Muskels, um den es gerade geht. Und weil sich hintereinander geschaltete Trainingsreize nicht addieren, reicht das Einsatztraining völlig aus. Weiterlesen →