Susanne am
21. Mai 2010

Prozessbeginn in Sachen Schönfließ

Ganz kurz, weil mich das Geschehen über die Zeit immer wieder interessiert hat: Der katastrophale Polizeieinsatz in Schönfließ Silvester 2008 findet derzeit sein gerichtliches Nachspiel. Die taz berichtet gestern von den ersten Zeugenaussagen, darunter vier zufällig anwesende Kinder und Jugendliche. Ingesamt bestätigt sich wohl die These, dass der Einsatz mehr als nur daneben gegangen ist. Befragt wurde auch die heute 15-jährige Antonia.

Zusammen mit ihrer Schwester sei sie dem Auto hinterhergerannt, sagt Antonia. Einer der Männer, in heller Kleidung, habe sie angeherrscht: Ob sie etwas gesehen hätten? Dem Vernehmen nach handelte es sich dabei um R., den Schützen. Aus Angst habe sie die Frage verneint. Aber dem Mann im Auto müsse man doch helfen, habe sie gesagt. „Da sagte der hell Gekleidete: ,Muss man nicht‘.“ Als die 15-Jährige das erzählt, bricht sie in Tränen aus.

Ich weiß, so etwas ist schwer zu beurteilen, wenn man nur aus zweiter oder dritter Hand darüber liest.  Solche Dinge sind vielfältig interpretierbar, keine Frage, und letztendlich sind es – zum Glück – die Gerichte und Richter, die das zu beurteilen haben. Aber verdammt, bei diesem Muss man nicht geht es mir kalt den Rücken. Was auch immer es in dem Moment bedeutet haben mag.

Susanne am
20. Mai 2010

Wohin in Berlin? Wohin in Friedrichshain?

Wohin in Berlin, wo jeden Tag immer so viel los ist? Wohin in Mitte, in Prenzlauer Berg, in Kreuzberg? Und wohin in Friedrichshain? Das herauszufinden gibt es seit jeher verschiedene Möglichkeiten:

  • Einfach raus auf die Straße und loslaufen. Schließlich ist Berlin überall gut für Überraschungen,  immer gibt es etwas zu sehen und zu finden. Aber, Berlin ist weitläufig! Das Gelatsche kann schnell auf die Nerven und an die Sohlen gehen. Also auf jeden Fall auf bequemes Schuhwerk achten, ungefähr wie beim Shoppen.
  • Tourismusbüros, Hotellobbys und Souvenirshops nach Informationsmaterial abgrasen. Wahlweise natürlich die Entsprechungen im Internet, was dann sogar schon im Voraus geht. Das ist okay. Der Veranstaltungskalender Berlin bietet zum Beispiel bequem die Möglichkeit, nach Tag, Woche und Monat zu sortieren. Auch die Sparten sind wählbar, man kann sich gut vorbereiten. Zu vermuten ist allerdings, dass sich dort eher die großen Events finden lassen. Also nicht unbedingt das richtig echte Berlin.
  • Zitty oder Tip kaufen! Das ist schließlich schon seit Jahren der Rat überhaupt, wenn es darum geht, ein bisschen mehr von der Stadt zu erleben. Etwas tiefer einzutauchen in ihre vielfältige Einzigartigkeit. Heute sind die beiden angestammten Szenemagazine natürlich auch online verfügbar. Dort gibt Tagestipps und eine differenzierte Suchfunktion, die sich selbstverständlich auch auf die Bezirke eingrenzen lässt. Ein Riesenplus.
  • Speziell für Friedrichshain bietet der Friedrichshainer ebenfalls einen Kalender. Dieser wird allerdings recht kurzfristig bestückt, für den Juli zum Beispiel ist bislang nur ein Termin verzeichnet, das ist schade. Aktuell im Mai sieht es allerdings ganz gut aus. Das Angebot ist aus dem Grund aber mehr etwas für den spontanen Entschluss und sicher auch für Anwohner und frisch Zugezogene interessant. Darüber hinaus gibt es nämlich auf der Seite noch viele andere Informationen zu den Themen Kiezleben, Kultur, Shopping, Adressen usw.

So, das war ein kurzer Überblick für heute. Sicher gibt es noch einiges mehr, besonders im Netz. Hinweise in den Kommentaren sind natürlich jederzeit gern gesehen. Darüber hinaus wünsche ich einen schönen Sommer in Berlin. Aber ja, der kommt bestimmt, irgendwann. Versprochen!

    Susanne am
    9. Mai 2010

    Besuch auf dem Tempelhofer Feld

    Berlin ist bekannt für seine vielen Parks und Grünflächen überall, an erster Stelle vielleicht der Tiergarten. Das gilt aber wohl nur von außen, wer zum Beispiel in Friedrichshain wohnt bevorzugt sicherlich den Volkspark Friedrichshain, die Kreuzberger tummeln sich im Viktoriapark oder im Görlitzer und die Neuköllner drehen ihre Runde in der Hasenheide. Dazu kommen noch die vielen kleinen namenlosen Grünflächen unmittelbar vor der Haustür oder höchstens zwei oder drei Straßen weiter.

    tempelhofer_feld.jpg

    Anders verhält es sich sicher bei dem jetzt neu entstehenden Park auf dem Tempelhofer Feld, dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Die Zeit der Flieger ist vorbei, und die nunmehr freie und auch geöffnete Fläche wird ohne Zweifel nicht nur Touristen, sondern auch viele Berliner aus anderen Stadtteilen anziehen und das nicht erst zur Internationalen Gartenbauausstellung 2017.

    Ich war gerade da. Und ich bin begeistert. Von der riesigen freien Fläche, auf der sich die vielen anwesenden Menschen beinah verlieren. Von den weitläufigen Radel- und Skaterstrecken. Von den aufsteigenden Drachen und den kräftig piependen Vögeln in den Vogelschutzbereichen. Von der gesamten Entspanntheit. Das lohnt sich, wirklich. Daraus könnte etwas werden.

    Gut, da ist die Zaunfrage, der Sicherheitsdienst und das abendliche Abschließen. Meiner Meinung nach müsste der Zaun nicht überall stehen bleiben, hier und da ist er aber vermutlich ganz nützlich. Ich denke, dass sich das auch genau so entwickeln wird in den nächsten Jahren. Wachschutz ist ziemlicher Blödsinn, ebenso wie der nächtliche Verschluss. Auf Dauer wird auch das nicht aufrecht erhalten werden. Zunächst einmal gilt aber die Benutzungsordnung, die Radfahren erlaubt, ebenso angeleinte Hunde und Grillen. Verboten dagegen ist Zelten und Sprayen, sowie die gesamte Nacht. Schließlich gibt es nirgendwo eine Beleuchtung. Was ich mir allerdings ganz schön vorstellen könnte, Berlin im Dunkeln, vom Tempelhofer Feld aus.

    Gestern gab es darüber hinaus einige Probleme bei der Umsetzung, wobei es sich hoffentlich nur Anfangsschwierigkeiten und Eröffnungstumulte gehandelt haben sollte. Sicher ist das jedoch nicht, denn schließlich ist da noch das Bebauungskonzept, das eine schicke Randbebauung der Parklandschaft vorsieht. Wenn ich das so lese: Columbia-Quartier =  innovatives Wohnen, Stadtquartier Neukölln = städtisches Wohnen am Park, Stadtquartier Tempelhof = Adresse für Zukunftstechnologie usw. Das riecht zweifellos nach Gentrifizierung, und als ich heute durch den Schillerkiez geradelt bin, stand mir auch genau das vor Augen. Auf der Neuköllner Seite befindet sich eine ruhige Gegend, die bislang wenig hermacht, aber dennoch Charme hat. Das scheint mir tatsächlich ein gefundenes Fressen.

    Der Regierende hat in seiner Rede gestern dem dann schon mal vorgearbeitet:

    Wowereit schränkte die willkommene Besuchergruppe nach den Rufen der Demonstranten sogleich ein: „Das ist nicht ein Park für die krakeelenden, sondern für die friedlichen Bürgerinnen und Bürger.“ (Quelle: taz)

    Abwarten! Und was immer auch geschehen wird, solche Zwischenzustände haben ja stets etwas ganz eigenes. Das gilt es einstweilen zu genießen.

    ClaudiaBerlin am
    5. Mai 2010

    Warum Kieser-Training anders ist (Erfahrungsbericht)

    Seit Januar mach‘ ich bei Kieser in der Rudolfstraße Krafttraining. Es ist nicht meine erste Fitness-Center-Erfahrung, denn ich war auch schon mal drei Jahre bei Fitness Company Berlin (Marchlewskistr.77), ein Center, das alles bietet, was man von so einer Einrichtung erwartet: Kraftmaschinen, Cardio-Geräte, viele Kurse, Bar, Sitzecke und eine schöne Sauna.

    Viel Angebot muss nicht viel bringen

    Gerade diese „Vollausstattung“ ist es allerdings, die nach der ersten Begeisterung dazu verführt, das eigentliche Training mehr und mehr zu vernachlässigen und dort mehr Wellness als Fitness (oder „Kurs-Zapping“) zu betreiben. Es gab auch keine „Trainingslehre“, die eine gewisse Motivation vermitteln könnte. Ein einmaliges Probetraining mit Einführung in den Maschinengebrauch überließ mich baldiger Langeweile: Mehrsatztrainung mit geringen Gewichten, keine Anleitung zu deren Steigerung. Es ödete mich schon bald an, dennoch dauerte ein Besuch – zusammen mit dem vorher zu absolvierenden „Aufwärm-Cardio-Training“ und dem nachfolgenden Saunabesuch – immer so drei Stunden, bis ich wieder zuhause war.

    Als ich mal nach Theorie fragte, nach Methoden, wie ich was verbessern und mir selber interessant machen könnte, bekam ich drei Bücher über Bodybuilding geliehen, in deren komplizierte Trainingstheorien ich mich vertiefte – und eine davon probierte ich gleich aus. Mal ein paar Kilo mehr auf jedes Gerät, ich wollte jetzt an der Kraftgrenze üben, also WIRKLICHEN Muskelaufbau erreichen. Leider endete das schon gleich – trotz langem Aufwärmen! – mit einem Muskelfaseriss im Oberschenkel, der meine körperliche Schönheit bis heute mit einer Delle verunziert! :-)

    Gesundheitsorientiertes Krafttraining – und sonst gar nichts

    Für Kieser muss man reif sein, sag ich seither, wenn ich so manche Kritiker höre, die bei Kieser einiges vermissen, was anderswo geboten wird. Früher hab‘ ich ganz genauso gelästert über das äußerst puristische Angebot des gleichwohl erfolgreichen Anbieters gesundheitsorientierten Krafttrainings: nur die Maschinen in einer großen Halle, der Anmeldetresen, die Umkleide (mit Duschen) und ein Trinkbrunnen – mehr gibt es da nicht!

    Die Kieser-Website

    Das MEHR, das Kieser bietet, ist von anderer Qualität: eine super Betreuung mit drei Einführungstrainings, sowie in gewissen Abständen immer mal wieder ein angeleitetes Training. Obligatorisch auch der Arztcheck, der während der ersten 10 Trainings angesagt ist. Und vor allem: eine konsistente Trainingslehre mit 14 Prinzipien. Klar und einfach formuliert – und noch besser: es gibt für jeden Punkt eine gute, nachvollziebare BEGRÜNDUNG! Zum Beispiel für den Wegfall des „Aufwärmens“: es braucht kein Aufwärmen des ganzen Körpers, denn in den langsamen (!) Bewegungen erreicht man erst in den letzten Sekunden die Leistugsgrenze (was den eigentlichen „Trainingsreiz“ ausmacht) – 90% der Übung IST Aufwärmen, und zwar genau des Muskels, um den es gerade geht. Und weil sich hintereinander geschaltete Trainingsreize nicht addieren, reicht das Einsatztraining völlig aus. Weiterlesen →

    Susanne am
    4. Mai 2010

    Morgen 10 Uhr: Senator Zöllner im Online-Dialog

    Morgen Vormittag ab 10 Uhr steht der Bildungs- und Familiensenator Prof. Dr. E. Zöllner den Bürgerinnen und Bürgern eine Stunde lang in einem Online-Dialog auf dem Portal Zusammenleben in Berlin Rede und Antwort. Der Senator möchte sich persönlich in die Diskussion um familienfreundliche Rahmenbedingungen in Berlin einmischen und sich dafür ein Bild von den Themen machen, die die Menschen in Berlin bewegen.

    Für diese Livediskussion wurde ein gesondertes Forum eingerichtet, in dem zwischen 10 und 11 Uhr Anregungen, Fragen und Probleme direkt mit Herrn Zöllner erörtert werden können.