Susanne am
18. Dezember 2009

Das alte Berlin – Was wird aus der Mitte?

Das alte Berlin wird es wohl auf der Freifläche zwischen Rathaus und Spree nicht mehr geben, auch nicht als Rekonstruktion. Das zumindest lassen die ersten fünf Entwürfe vermuten, die ganz andere Versionen für das Gebiet formulieren.

  1. Da fließt plötzlich Wasser und das Rathausforum wird zum Hafen. Vielleicht aber auch zu einem großen Planschbecken, denn so richtig ausgereift ist diese radikale Vision wohl noch nicht.
  2. Oder es geht in die Tiefe, in die Erde, um das mittelalterliche Berlin freizulegen. Ruinen also, als hätte Berlin nicht schon genug davon.
  3. Die ganze Welt ist eine Bühne, warum also keine Bühne mitten in Berlin? Mit ständig wachsender Gestalt, wahlweise eine Agora oder Piazza. Oder doch nur ein weiterer Rummelplatz?
  4. Was ist eigentlich eine Esplanade? Eine ebene Fläche, lese ich gerade nach, die als Schussfeld dient oder auch als Paradeplatz. Klingt ausgesprochen preußisch, kommt aber aus dem Französischen. Und wird heute für Plätze, Parks und Promenaden benutzt. Ein Hauch von Weltstadt?
  5. Und nicht zuletzt: ein Stadtpark! Viel Grün, viel Baum, viel Luft. Ein Ort für Menschen. Das klingt doch gut, auch für’s Klima. Das sollte in einer so großen Stadt schließlich nicht vernachlässigt werden.

Gestern Abend gab es eine erste Diskussion mit Berlinerinnen und Berlinern. Ich bin gespannt, was es heute darüber zu berichten gibt. Oder war vielleicht jemand persönlich vor Ort? Vor allem würden mich ein paar mehr Bilder interessieren, leider konnte ich aber keine finden.

Quelle und weitere Informationen: taz, 17.12.09

ClaudiaBerlin am
12. Dezember 2009

Ja wie denn nun, Abendschau? Klimaschutz oder leuchtende Fassaden?

Gestern hab‘ ich mich über die Abendschau massiv geärgert: Zum derzeit allgegenwärtigen Thema „Klimaschutz“ freute sich Cathrin Böhme zunächst über den Beschluss der EU-Regierungschefs, die CO2-Emissionen bis 2020 um 30% zu reduzieren. Noch recht passend leitete sie dann zum nächsten Beitrag über und ermunterte die Zuschauer zu individuellem, klima-freundlichen Verhalten: „Wer bei uns das Klima schützen will, kann schon beim Einkauf damit anfangen“.

Film 1: Klimafreundlich einkaufen

Jetzt ging es um klimaschädliche und klimafreundliche Lebensmittel, bei deren Auwahl jeder Einzelne beim Einkauf die globale Erwärmung ein wenig mitsteuern könne: Man sah Larissa Glatt (Intro: „die drohende Klimakatastrophe zwingt uns zum Handeln…“) mit dem Experten Hüschfels vom Institut für okologische Wirtschaftsforschung über den Winterfeldmarkt bummeln. Weiterlesen →

Susanne am
10. Dezember 2009

Neuköllner Glaspalast eröffnet

Trübe und trist ist die Welt, kurz vor Weihnachten, wenn die Menschen einsam durch die Straßen hetzen, um ihre Shoppinglisten abzuarbeiten. Passend zur Jahreszeit hat in der Neuköllner Karl-Marx-Straße jetzt ein frisches Highlight der Shoppingkultur seine Tore geöffnet.

weihnachts_shoping.jpg

Es ist schon ein paar Wochen her, das muss ich gestehen, und ich hätte es beinah nicht geglaubt. Doch tatsächlich, die Baustelle war weg und der Glaspalast sah so gut wie fertig aus. Auch etliche Läden waren schon offen. Irgendwie kam es mir zwar komisch vor, dass es da nirgendwo einen Eingang gibt. Außerdem standen da ja noch die Baukräne herum. Ich mochte also dem Eröffnungstrubel nicht so recht glauben.

Gestern las ich es dann, im Shopping Guide Neukölln (PDF): Es ist gar kein Shopping-Center, wie es schon so viele gibt. Ein Innenraum existiert nicht, also auch kein Eingang dazu. Es handelt sich vielmehr um ein „modernes Geschäftshaus“, in dem jeder Laden seinen eigenen Eingang hat, sich zum Teil über zwei Geschosse erstreckt und damit den „neuesten Trends“ folgen. Etwas von „verwirklichten Visionen“ steht auch noch da. Allen Ernstes. Na ja…

Die Frage bleibt natürlich, warum sich in dem Glasding fast nur Läden befinden, die ohnehin schon in unmittelbarer Nähe vorhanden sind. C & A zum Beispiel befindet sich direkt gegenüber. H & M liegt vielleicht hundert Meter weiter. Allerdings scheint es sich bei dem neu eröffneten Laden um die Edelvariante des schwedischen Fashiondiscounters zu handeln. Immerhin. Lediglich Aldi ist tatsächlich umgezogen. Der alte, viel zu kleine Schmuddelladen in der Anzengruberstraße wurde zugunsten des nagelneuen Untergeschosses im Glaspalast aufgegeben. Und das könnte doch für Neukölln einen wirklich großen Fortschritt bedeuten. Oder etwa nicht?

Aber sonst? Zum Gähnen langweilig und, wie zu erwarten, scheußlich.

Susanne am
1. Dezember 2009

Was treibt das gemeine Wesen in Neukölln?

das_gemeine_wesen.jpeg Seit Freitag, dem 13. November existiert es, das gemeine Wesen in Nord-Neukölln. Still und heimlich hat es sich eingeschlichen, hat sich seither täglich zu diesem und jenem Vorgehen im Kiez geäußert, mitunter sogar mehrfach.  Dabei ist es in den allermeisten Fällen überhaupt nicht gemein, das soll an dieser Stelle deutlich gesagt sein. Auch wenn schon einmal von einem Massaker oder einem tragischen Einbruchsversuch die Rede ist.

Nun hat das Wesen offensichtlich Großes vor, drei Tage noch, dann rauscht es im hiesigen Blätterwald:

Acht Seiten hat die erste Ausgabe, die per Punktlandung zum Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt erscheint und dort verteilt wird. Ab Januar sind es dann mindestens 12 – Monat für Monat.

Ich bin gespannt und wünsche viel Erfolg!