ClaudiaBerlin am
26. August 2009

Mal ’ne kleine Blogrundschau

…quer über „benachbarte“ Blogs, um mal wieder über den Tellerrand zu schauen! Los gehts:

Axel berichtet in Hannaxels Blog über einen Ausflug in den Spreewald – sowas stößt einem ja schon mal zu, wenn man Berlin-Besuch bekommt, der allerlei bekannte und berühmte Ziele besuchen will (die die Einheimischen kaum jemals freiwillig aufsuchen).

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Graffiti und Berlin: Muralismo von Riviera über Lingner, Womacka bis Heute
– den umfangreichen Titel trägt ein informativer Artikel von Micha im Hauptstadtblog. Mit vielen Bildern von Graffiti und legalen Wandgemälden – lesenswert!

Politisches Graffito im Stil eines Mural, August 2009 Foto: MM (HSB)

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Über das Ende des Bahnsteig A am Ostkreuz berichtet das Stralau-Blog: „Die letzten beiden Züge halten am Freitag 21.43 Uhr und 21.49 Uhr. Wenn man in letzteren Zug einsteigt, hat man 21.54 Uhr Warschauer Straße Anschluß an den letzten Zug über die Südkurve (ohne Halt in Ostkreuz nach Treptower Park).“ Mehr atmosphärische Bilder dazu gibts im Ostkreuzblog.

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Wieder mal wundere ich mich über „Kultstrahl“ – eine Webseite, die immerhin im Titel den Anspruch erhebt, ein monatlich erscheinendes Stralauer Webmagazin zu sein. Leider ist die letzte Ausgabe vom Februar – und was ich wirklich SELTSAM finde: die jeweils älteren Ausgaben VERSCHWINDEN tatsächlich aus dem Netz, wenn eine „neue Nummer“ erscheint! Zu diesem antiken, aus der Printwelt übernommenen und im Web kontraproduktiven Verhalten heißt es lapidar:

„Als technische Vereinfachung ist damit verbunden, dass ab Kultstral-Nummer 18 jede Ausgabe als Einheit komplett ins Online-Archiv gerät, wenn eine neue geschaffen wurde. Alle älteren Beiträge können Sie bei uns vor Ort auf einer CD einsehen.“

Man frustriert hier nicht nur Leser, die sich vielleicht für die älteren Inhalte interessieren, sondern man verschenkt auch den ganzen Effekt, den MEHR INHALTE als Leser-anziehendes Wortfutter für die Suchmaschinen haben! Und das trotz heutzutage schier unendlichem Platz im Cyberspace… tststs! Auf irgend einen Inhalt dieses allzu flüchtigen Magazins zu verlinken, erübrigt sich. (Ach ja, und ein Archiv, das nur vor Ort einzusehen ist, ist alles andere als ein „Online-Archiv“ – es geht sozuagen nicht offliniger!!)

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Susanne am
24. August 2009

Alexanderplatz – heute und vor 20 Jahren

Normalerweise würde ich den Alexanderplatz nicht unbedingt als Highlight eines sommerlichen Berlinbesuchs bezeichnen. Was gibt es schon zu sehen auf diesem reichlich unsortierten Platz? Die Weltzeituhr, na ja. Der Fernsehturm, okay. Aber den kann man von vielen verschiedenen Orten der Stadt aus sehen, wo er sich weitaus imposanter macht. Postkartenschick sozusagen. Der Alexanderplatz an sich ist eigentlich eine Dauerbaustelle und das, soweit ich weiß, nicht erst, seit ich ihn kenne.

Derzeit ist meine Empfehlung allerdings eine andere. Bereits am 7 Mai wurde auf dem Alexanderplatz die Open-Air-Ausstellung Friedliche Revolution 89/90  feierlich eröffnet. Klaus Wowereit, Frank-Walter Steinmeier und Wolf Biermann waren zugegen, um an die Ereignisse von vor 20 Jahren zu erinnern. Und dafür lohnt es sich unbedingt, dem Alexanderplatz einen Besuch abzustatten.

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Quelle: Wishbringer’s Berlin BLOG

Die sternförmig angeordneten Stellwände der Ausstellung bilden einen Zeitstrahl, auf die Art werden Besucher schnell in den Sog der Ereignisse hineingezogen. 700 Bilder, Dokumente, kurze, informative Texte und selbst aktivierbare Originalfilmbeiträge auf deutsch und englisch bieten darüber hinaus einen guten Überblick in die geschichtlichen Hintergründe.

Der Eintritt ist frei, es ist rund um die Uhr geöffnet, samstags werden auch Führungen angeboten. Außerdem gibt etwas, das einem begleitenden Blog recht nahe kommt, habe ich gerade gesehen. Noch bis Mitte November besteht die Möglichkeit, sich die Ausstellung anzusehen. Vielleicht sogar am 9. November, 20 Jahre danach.

… denn der Alexanderplatz ist nicht nur ein zentraler Treffpunkt für Berliner und Besucher der Stadt, sondern auch historischer Ort, an dem vor 20 Jahren die Massendemonstrationen der revoltierenden Bevölkerung in Berlin stattfanden.

(Quelle: Ausstellungshomepage)

Susanne am
20. August 2009

Fuckparade 2009

Kommenden Samstag ist es wieder soweit. Die Fuckparade, einst als Gegenstück zur Loveparade erdacht, ravt am 22. August durch Friedrichshain. Start ist um 15 Uhr an der Revaler Straße. Anschließend fahren die 17 Musikwagen über die Mühlenstraße, die Köpenicker und Skalitzer Straße rüber nach Kreuzberg. Die Parade endet dann an der Dircksenstraße. Abends gibt es noch eine Party im Tacheles.

fuckparade.jpg

Quelle: shivaelektra bei flickr

Für die, die es nicht wissen: Die Fuckparade ist eine politische Veranstaltung, wie es auch die Loveparade früher einmal war. Auf den ersten Blick fällt es ein wenig schwer, auf dem Flyer die politische Aussage auszumachen. Auf jeden Fall wendet sich die Fuckparade gegen Nazis, das ist nie verkehrt. Außerdem geht es um Freiheit und Sicherheit im weitesten Sinn, optische und akustische Überwachung ist angedeutet. Die Rückseite drückt sich dann klarer aus:

Gegenstand der „Fuckparade 2009“ ist die schleichende undiskutierte Stadtumstrukturierung in der Berlin. Als Kernthema wird 2009 die von Investoren gesteuerte Umgestaltung der Spreeufer herausgestellt. … Die kreative Subkultur in Berlin ist ein einzigartiges Kulturerbe, das nicht der Profitgier einzelner Investoren und dem Lobbyismus weniger Politiker geopfert werden darf!

ClaudiaBerlin am
19. August 2009

Erspart uns die Krise das Riesenrad?

Manche hätten ja am liebsten zwei oder gar drei Riesenräder in Berlin aufgestellt, doch nun sieht es immer mehr danach aus, als käme nicht einmal das eine am Zoo zustande. Wie die Morgenpost berichtete, soll das Mega-Wunderwerk zur Belebung der City West nun erst 2011 fertig gestellt werden. Es gebe Probleme mit der Genehmigung und mit Asbestfunden auf dem Grundstück. Weiter heißt es:

„Finanzielle Gründe, die das Projekt verzögern, gibt es nach Auskunft von Great-Berlin-Wheel-Geschäftsführer Waiser nicht: „Auch wenn heute nichts mehr so wie noch vor einem halben Jahr ist, steht das Eigenkapital des Fonds zur Verfügung.““

Wers glaubt… – Duckhome glaubt es jedenfalls nicht. Im Beitrag „Kein Riesenrad für Berlin“ rechnet Jochen Hoff mit der Zahlungsunfähigkeit des Fonts zum Ende des Jahres und verweist auf gefloppte Riesenrad-Projekte anderswo. Man darf gespannt sein, wer Recht hat!

Susanne am
10. August 2009

Timm wieder verschwunden

Da habe ich neulich erst hier im Modersohn-Magazin frohen Mutes und voller Freude über Timm, den ersten deutschen Schwulensender geschrieben. Und nun? Prompt ist er wieder verschwunden, zumindest aus meinem Fernseher. Zu meinem Entsetzen blickte ich vor ein paar Tagen an Timms Stelle in eine Pokerrunde des D:SF. Zum Gähnen langweilig. Aber gut, wer’s mag. Nur meine schöne Neuentdeckung mag ich dafür eigentlich nicht hergeben.

Auf Nachfrage erreichte mich vom Sender folgende Information:

Aufgrund von Umstrukturierungen bei deinem Kabelanbieter sind wir leider derzeit nicht mehr im analogen Kabelnetz zu empfangen. Wir bemühen uns natürlich wieder erreichbar zu sein. … Es tut uns wirklich leid, dass wir dich nicht früher informieren konnten. :(

Nicht sehr ergiebig. Natürlich ist Timm weiterhin im digitalen Netz zu empfangen. Aber wer braucht schon Unmenge unsinniger Sender, für die dann noch einmal extra gezahlt werden muss. Ich nicht, vielen Dank. Ich will nur Timm, denn Timm gehört nach Berlin. So einfach ist das.

So richtig verstehe ich das alles allerdings nicht. Da, wo früher Timm war, ist jetzt dieser Sportsender. Okay. Aber an dessen Stelle ist bislang nichts, einfach nur ein hübsches Rauschen. Ebenso wie dort, wo früher mal Comedy-Central war. Da lief immerhin monatelang ein Spruchband, das besagte, dass bald mal, irgendwann vielleicht, an diesem Platz wieder ein anderer Sender zu sehen sein wird. Passiert ist aber nicht viel, der Sendeplatz ist immer noch leer.

Es gibt also wenigstens zwei unbelegte, freie Kanäle. Warum das? Und warum informiert Kabel Deutschland seine Kunden nicht über Umstrukturierungen? Auf der Webpage stehen so einige Programme auf der Liste der frei empfangbaren Sender, die bei mir noch nie angekommen sind. Gut, es sind ganz schön viele, und die Verfügbarkeit vor Ort lässt sich auch ermitteln. Aber da steht nichts nichts über ein Auswahlkriterium. Da muss ich wohl mal nachfragen. Wenn ich meinen Timm wiederhaben will.