Sauna-Abbau im Neuköllner Blub / Al Andalus

Das Al Andalus – immer noch bekannt unter dem früheren Namen „Blub“ – ist ohne Frage meine Lieblingssauna-Landschaft. Im Juni 2008 hatte ich das letzte mal über die „Top-Sauna mit Mängeln“ berichtet und im Detail beschrieben, was mich damals störte.

Seitdem hat sich einiges getan, allerdings nicht immer zum Besseren. Gestern erst war ich nach längerer Sommerpause wieder dort und staunte nicht schlecht: die zweite Außensauna wurde komplett abgebaut! Nur noch der Beton-gefließte Boden (den man nicht etwa in ein Wasserbecken oder schön bepflanztes Beet verwandelt hat!) erinnert noch an die wunderbare Alternative zur größeren Gruppensauna, die nun als einzige Außensauna übrig ist.

Das ist richtig schade, denn es war eine wirklich schöne Blockhaussauna, in die man sich zurück ziehen konnte, wenn man keinen Bock auf die oft recht vielen Menschen in der großen Sauna hatte. Oder man ging umgekehrt in die große Sauna, wenn der Aufguss in der kleineren stattfand. Jetzt ist diese Alternative weg: eine drastische Sparmaßnahme!

Na gut, es gibt ja all die Saunas im Innenbereich: Dampfbad, Kräutersauna, das „andalusische Heißluftbad“, die Biosauna und die Vulkansauna – das Angebot toppt immer noch alle anderen Angebote in Berlin. Schade ist es trotzdem, doch man wäre geneigt, es aus Energie-Spar-Gründen nicht weiter zu kritisieren, wenn… ja wenn die Betreiber nicht auch an allen anderen Ecken und Enden sparen würden!

Zum Beispiel fiel meinem Begleiter sofort auf, dass die einst voluminöse Innentür-Klinke im Dampfbad nun einfach fehlt – ein kleiner Stumpf nur ist geblieben, unschön anzuschauen. Ob das mal repariert wird? Gerade diese vermeintlichen Kleinigkeiten bleiben im Al Andalus oft über lange Zeit einfach so, wie sie sind: nämlich kaputt. So hat es fast ein ganzes Jahr gedauert, bis das Tauchbecken wieder Wasser führte, ebenso wie die Reparatur einer schwankenden Sauna-Sitzbank sich lange lange hinzog.

Nicht gespart wird dort, wo man es sich wünschen würde, insbesondere im Sommer: Die vielen Duschen zur Vor-Reinigung (in extra Räumen, nach Damen und Herren getrennt) spenden nur warmes Wasser – es gibt keine Möglichkeit, sich da kalt zu duschen. Dafür sind die Intervalle so kurz, dass man ständig den Knopf drücken muss, um noch ein paar Tropfen mehr abzubekommen – nervig!

Keine Empfehlung: das Restaurant

Nach wie vor ein trauriges Kapitel ist auch das Restaurant: Wir bestellten einen „großen Tapas-Teller“ und einen „gemischten Salat mit Putenbrust-Streifen“. Als „Tapas“ werden hier allen Ernstes bloß grüne und schwarze Oliven plus ein paar nicht ganz frische Schafskäse-Würfel mit eingelegten Paprika serviert – alles direkt aus dem Glas bzw. der Packung. Da ist die Enttäuschung groß, wenn man schon mal anderswo „Tapas“ gegessen hat! Der Salat war lieblos zusammen geschmissen, die Putenstreifen nicht etwa frisch angebraten, wie man das aus vielen Restaurants kennt, sondern „frisch aus dem Kühlschrank“ und klein gepusselt, so dass sie aussahen wie Tunfisch aus der Dose! Der Service war wie auch sonst bei unseren Besuchen von den wenigen Gästen schon überlastet: Unsere Getränke hat man glatt vergessen, denn die Servicekraft war schon wieder anderweitig beschäftigt.

Positiv zu bemerken ist immerhin, dass der Mondscheintarif (14 Euro) nun auch im Herbst schon ab 19 Uhr gilt. Vielleicht, weil man zur Einsicht kam, dass nur dann genug Zeit bleibt, nach den Saunagängen noch das Restaurant zu besuchen. Wir haben allerdings beschlossen, hier nicht mehr zu essen, sondern lieber hinterher ein „richtiges“ Neuköllner Restaurant aufzusuchen.

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Zur Webseite des Al Andalus

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