ClaudiaBerlin am
11. Januar 2009

Berlin-Blogs

Berliner WahrzeichenNach den Blogs aus Friedrichshain und den  Neuköllner Blogs nun endlich die Liste der Berlin-Blogs. Ein Berlin-Blog im Sinne dieser Sammlung muss eine halbwegs regelmäßige Posting-Frequenz aufweisen, schon mindestens ein halbes Jahr existieren und BERLIN zum Thema haben, bzw. sein Thema mit klarem Berlinbezug präsentieren. Eine Kommentiermöglichkeit muss ebenfalls vorhanden sein, sonst ist es aus meiner Sicht nicht wirklich ein Blog. Weiterlesen →

Susanne am
8. Januar 2009

Streetart in Friedrichshain – Bunte Bilder (4)

bunte_bilder_2.jpg

Filzstift auf Fotoplakat im öffentlichen Raum. Gesehen nahe Boxhagener Platz, vermutlich eine Kollektivproduktion.

Insbesondere beachtenswert ist sicher der auffällige Gegensatz zwischen den ausgeprägten Teufelshörnern, sowie der Zornesstirn des Kleinen, beides vorwiegend in kräftigem rot gehalten, und dem kleinen frei schwebenden Herzen zu seiner Linken. Seltsamerweise in schwarz.

ClaudiaBerlin am
6. Januar 2009

Der weiß überzuckerte Rudolfplatz

Man glaubt kaum, mitten in Friedrichshain zu sein – hier eine Blick aus meinem Fenster auf den frisch verschneiten Rudolfplatz:

verschneiter Rudolfplatz

Leider wird es immer sehr schnell wieder matschig. Mal schauen, was die kommenden kalten Tage bringen: ich wünsche mir Schnee, der liegen bleibt, gut aussieht und nebenbei die Hinterlassenschaften der Hunde gnädig bedeckt.

Susanne am
5. Januar 2009

Eiszeit in Berlin = Rutschgefahr

Berlin ist einfach nicht für Schnee gemacht, das soll mir bloß keiner erzählen. So schön es auch ist, wenn die Flocken fallen und die Welt ganz still wird. Der Alltag zumindest ein wenig gedämpft. Das ist wunderbar, ich weiß. Aber in Berlin ist das nicht von Dauer. Außer nachts vielleicht, für ein paar Stunden.

Tagsüber aber sind hier all die Menschen, die Berliner, die die weiße Pracht innerhalb von wenigen Stunden zu einer kompakten Masse stampfen. Überall, selbst in den kleinsten Gassen. Nachdem es – zu Recht – aus der Mode gekommen ist, in solchen Fällen überall großzügig Salz zu verteilen, verwandelt sich diese Masse schnell in eine solide Eisfläche. Auf der dann einstweilen vorwiegend gerutscht werden kann.

Und genau so sieht es aus, ab heute in Berlin. Vorsicht ist geboten, bei jeden dritten, vierten Schritt. Wenigstens. Auch ich stake um die Ecken, wie eine alte Frau. Ich vergrabe die Hände besser nicht in den Jackentaschen, trotz aller Kälte, und denke über die lange zurückliegende Judofallschule nach. Ob ich das noch kann? Und dann gleich ohne Matte?

Wobei wirklich alte Menschen derzeit wohl eher nicht auf die Straßen gehen. Sollten. Könnte ich mir vorstellen.

Susanne am
3. Januar 2009

Nüchtern betrachtet

Es ist kalt in Berlin. Der Typ in der U7, Hermannplatz Richtung Neukölln, trägt Turnschuhe, Jeans und eine dünne Kapuzenjacke. Keinen Schal, keine Handschuhe. Doch er hat eine Mütze mit Klappohren dran auf. So eine, die auch für den russischen Winter taugt.

Der Typ sitzt allein da, in einer der buntgepolsterten Viererecken. Die Bahn ist am frühen Nachmittag nicht allzu voll. Vornübergebeugt starrt der Mann auf seine Bierflasche. Er dreht sie hin und her in der Hand, hält sie sich direkt vors Gesicht, dann wieder etwas weiter weg. Trinkt aber nicht. Er sieht nachdenklich aus, beinah melancholisch. Schwermütig. So wie es eben ist, in Berlin, im Winter.

Dann stellt der Mann die Flasche plötzlich zur Seite und wühlt in seinen Jackentaschen. Er fördert ein Brillenetui hervor und daraus eine Brille mit Goldrand. Ungeschickt schiebt er sie sich ins Gesicht. Umständlich, wegen der hinderlichen Mützenohren. Mehrfach versucht der Typ, die Dinger nach oben zu klappen. Was aber auf Anhieb nicht gelingen will. Der Vorgang dauert eine ganze Weile.

Schließlich ist es geschafft. Sofort greift sich der Mann wieder die Bierflasche. Um sie nun, mit Lesebrille bewaffnet, endlich eingehend studieren zu können.